Die Verkehrsmediation Kluftern steht vor dem Abschluss

Das Schlussdokument soll am 2. Mai unterzeichnet werden, und am 17. Mai wird eine weitere öffentliche Infoveranstaltung in der Brunnisachhalle stattfinden. Unterdessen gab es offenbar eine Überraschung bei der Präsentation der Lärm- und Schadstoffuntersuchungen: Keine der sechs Trassenvarianten für eine Ortsumfahrung Klufterns würde die Ortsdurchfahrt Kluftern nennenswert von Lärm- und Schadstoffen entlasten. Im Regionalforum der Mediation sei man "ernüchtert" gewesen, heißt es in einer nichtöffentlichen Unterlage.

Markdorf/Friedrichshafen-Kluftern (gup) Das Verfahren zur Verkehrsmediation Kluftern steht kurz vor dem Abschluss. Dies teilt das Landratsamt im Auftrag des Regionalforums der Mediation mit. In der Mediation werden seit Ende 2014 mögliche Trassen für eine Ortsumfahrung Kluftern respektive eines Zubringers von Markdorf zum geplanten B-31-neu-Knoten Spaltenstein untersucht. Zuletzt standen sechs Varianten in der engeren Auswahl, die im Oktober 2016 in der Klufterner Brunnisachhalle der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Eine weitere öffentliche Informationsveranstaltung, dann zum Ergebnis der Mediation und ihrer Empfehlung an den Kreistag und den Gemeinderat Friedrichshafen, soll am Mittwoch, 17. Mai, wieder in der Brunnisachhalle stattfinden. Dort sollen dann die Bewertungen der sechs Varianten vorgestellt und erläutert werden. Ende Mai sollen die beiden Gremien in öffentlichen Sitzungen darüber und über das weitere Vorgehen befinden, der Gemeinderat am 22. Mai und der Kreistag am 31. Mai. Die Ergebnisse erhalten beide Gremien schon deutlich früher, damit sie sich bereits nichtöffentlich darüber austauschen können.

"In diesen Tagen", so heißt es aus dem Landratsamt, sollen die einzelnen fachlichen Bewertungsbilanzen redaktionell fertig gestellt werden. Bis Mai hat das Regionalforum, in dem Vertreter der Kommunen, Behörden, Verbände und Initiativen sind, noch ein straffes Programm. Drei Sitzungen des Forums stünden bis zum Abschluss noch an sowie mehrere redaktionelle Zusammenkünfte, sagt Forumsmitglied Walter Zacke von Pro Kluftern auf Anfrage des SÜDKURIER. Inhaltlich will sich Zacke auf Nachfrage nicht zum Verlauf der Sitzungen äußern. Dies, so Zacke, wäre verfrüht angesichts dessen, dass das Forum nun in seine entscheidende Schlussphase gehe. Eine Konsens-Entscheidung aller Gruppen, wie es zu Beginn des Verfahrens vorgesehen war, wird es nach Informationen des SÜDKURIER aber wohl nicht geben. Dazu liegen die Standpunkte der Akteure offenbar zu weit auseinander. Nun soll es deshalb in dem Schlussdokument der Mediation, das am 2. Mai unterzeichnet werden soll, die Möglichkeit geben, dass jede Gruppierung mit einem eigenen Statement ihre Position nochmals darlegen kann – und damit auch ihre ablehnende oder zustimmende Haltung zur Forums-Empfehlung.

 

 

Überraschung beim Lärm

 

In seiner Januar-Sitzung bekam das Regionalforum die Ergebnisse der Lärm- und Schadstoffuntersuchungen zu den sechs Varianten präsentiert. Die müssen offenbar überraschend gewesen sein. In einer nichtöffentlichen Gremiumsunterlage heißt es wörtlich: "Ohne eine abschließende Entscheidung vorwegnehmen zu können, machte sich bei allen Teilnehmern des Regionalforums eine gewisse Ernüchterung breit, wie gering die Entlastungen der bestehenden Ortsdurchfahrt (Kluftern, d.Red.) in beiden Bereichen und für alle Planungsvarianten ausfallen." Im Regionalforum der Mediation sind Vertreter von Behörden, Kommunen, Verbänden und Initiativen. (gup)