14.10.2016
Arbeitsweise
der Verkehrsmediation – Bis Ende erstes Quartal 2017 soll eine Entscheidung
fallen
Was sind die Ziele der Mediation?
Es sollte ergebnisoffen eine Trassenlösung zwischen Südumfahrung
Markdorf und der B31- neu gefunden werden. Damit soll die Lebensqualität in Kluftern gesteigert werden. Das Verfahren berücksichtigt
und bindet die Interessen aller Betroffener ein.
Wie kommt die Mediation zu diesen Alternativen?
Die Beteiligten des Mediationsverfahrens sammeln und bewerten alle
Möglichkeiten, lassen diese durch Fachbüros analysieren, holen sich durch
weitere Gutachtermeinungen den zweiten Blick auf den jeweiligen Sachverhalt und
sind so bislang stets zu einstimmigen Ergebnissen im Regionalforum (dazu
nebenstehender Kasten) gekommen.
Was wird bei der Suche nach möglichen Trassen berücksichtigt?
Kriterien, die bei der Suche der Trassen berücksichtigt werden,
sind neben den gesetzlich in einem Planungsverfahren vorgeschriebenen Faktoren
alle denkbaren Dinge, Annahmen, Prognosen und Szenarien, die Einfluss auf die
Verkehrsströme haben könnten. So werden die Einflüsse von möglichen
Ausbauvarianten des öffentlichen Personennahverkehrs ebenso mitberechnet, wie
die Bedeutung von Flächen für den Naturschutz, die Artenvielfalt oder die
landwirtschaftliche Nutzung. Bei den Prognosen werden die positiven
Auswirkungen einer Bodenseegürtelbahn ebenso berechnet wie die Annahme, ein
ausgebautes und optimiertes Fahrrad-Konzept werde zur Verringerung der
Verkehrsströme führen. Alle noch so optimalen Entlastungsprognosen haben
gezeigt, dass der Verkehr in den kommenden Jahren trotzdem zunehmen wird.
Wie geht es jetzt weiter?
Unter Beurteilung aller Einflussfaktoren wie Menschen, Natur und
Umwelt, Landwirtschaft, Wohnen, Grundwasser, Hochwassergebiete, Flora und
Fauna, Durchschneidung von Landschaftsräumen werden die Trassen beurteilt. Dazu
kommen technische und rechtliche Bewertungen. Auch die Auswirkungen von Lärm
und Emissionen spielen bei der Wahl der Alternativen eine Rolle. Bis Ende des
ersten Quartals 2017 soll eine Rangfolge feststehen, die schließlich Grundlage
für die Entscheidung des Kreistages sein wird. Danach wird der Straßenbaulastträger, das ist
der Landkreis Bodensee, beim Regierungspräsidium ein Planfeststellungsverfahren
beantragen. Das läuft in gewohntem rechtlichen Rahmen
ab. Aussagen zum Ausgang des Verfahren will noch
niemand treffen.
Trasse A 1
Sie entspricht im Großen und Ganzen der bisherigen
planfestgestellten bahnparallelen Trasse. Es wird jedoch keinen Anschluss an
die Landstraße zwischen Efrizweiler und Kluftern geben. Sie trifft im Süden Efrizweilers
zusammen mit dieser L328b auf den Anschluss an die B 31-neu in Spaltenstein.
Dabei besteht wie bei den Trassen A II, B und C die Option die sogenante Müllstraße zwischen Markdorf, Riedheim
und Unterraderach zurück zu bauen.
Trasse A 2
Sie wird zunächst ab Markdorf und Lipbach
nach südosten geführt und verläuft zwischen Lipbach und Riedheim nach Süden.
Kurz vor der Querung der L328b wird sie mit der Trasse A I identisch. Sie
stellt somit eine Variante der bahnparallelen Trasse dar, ebenfalls ohne
Anschluss an die L 328b und der Rückbauoption der Müllstraße zwischen Markdorf
und Unterrraderach. Beide A-Trassen nutzen den
geplanten Anschluss an die B31-neu in Spaltenstein.
Trasse B
Die Trassen B, C und die beiden D-Varianten führen südlich der
Firma Wagner in Markdorf auf die Landstraße zwischen Markdorf und Unterraderach. Die Trasse B schwenkt dann aber vor dem Wald
nach Süden ab und verläuft westlich von Efrizweiler
im Bogen nach Südwesten. Dort trifft sie auf die L328b und damit auf die
B31-neu. Wie die A-Trassen wird hier der gepülante
Anschluss an die Bundesstraße 31-neu in Spaltenstein genutzt.
Trasse C
Wie die Trasse B führt sie bis vor den Wald über die L328b. Bei
den Trassen B und C wird die Landstraße ausgebaut werden und nicht im
gegenwärtigen Zustand bleiben. Die Trasse C wird dann aber auf Höhe der Deponie
Weiherberg nach Osten in den Wald verschwenkt und
dort südlich der Deponie im Bogen zu einer neuen Anschlussstelle an die B31-neu
geleitet. Diese Anschlussstelle wird zwischen den geplanten Knoten in
Spaltenstein und Waggershausen liegen.
Trasse D 1
Sie entspricht weitgehend der vorhandenen Landstraße zwischen
Markdorf und Unterraderach, soll als Trasse D I nicht
ausgebaut werden und so bis zur Abfahrt zur Mülldeponie verlaufen. Lediglich in
Markdorf wird sie über die Querspange südlich der Firma Wagner geführt. Ab
Abfahrt Mülldeponie soll sie durch das Mühlbachtal in Richtung B31-neu und dort
ebenfalls an die noch neu zu planende Anschlussstelle zwischen Waggershausen und Spaltenstein führen.
Trasse D 2
Diese Trasse sieht einen kompletten Ausbau der Müllstraße zwischen
Markdorf und Unterraderach vor. Das ist die K7742.
Dadurch würde sie schneller werden, und der weite Bogen um den Hügel nördlich
der Deponie müsste durch einen Tunel abgeflacht
werden. Ab der Zufahrt zur Mülldeponie führt auch diese Trasse durch das
Mühlbachtal auf die neue Anschlussstelle zur B31-neu. Die K7742 würde bei den
D-Trasse nach Unteraderach weiterführen.
Das Regionalforum ist das zentrale Gremium des
Mediationsverfahrens. Daran angebunden sind ein Planungsteam und ein
Steuerungsteam. Das Planungsteam bearbeitet fachliche Fragestellungen und
bereitet die Diskussion für das Regionalforum vor. Das Steuerungsteam sorgt im
weitesten Sinne für die Organisation des Verfahrens. Das Regionalforum setzt
sich wie folgt zusammen:
Landkreis Bodenseekreis
Je ein Vertreter der Fraktionen des Kreistages
Stadt Friedrichshafen
Je ein Vertreter der Fraktionen des Gemeinderates, Bürgermeister,
und Ortsvorsteher der Kommunen Ailingen, (Unterraderach), Ittendorf, Kluftern, Markdorf, Raderach, Riedheim
Träger öffentlicher
Belange
Straßenbauamt Bodenseekreis, Dezernat III Finanzen &
Beteiligungen, Dezernat II Umwelt & Technik (Amt für Kreisentwicklung),
Regionalverband Bodensee Oberschwaben
Vertreter von
Verbänden/Interessenvertretungen/Initiativen
Bürgerinitiative „Pro Kluftern“,
Interessensgemeinschaft Klufterner Alternative,
Interessensvereinigung Verkehrsberuhigung für Schnetzenhausen,
Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf,
Interessengemeinschaft Klufterner Alternative,
Bürgerinitiative Lebenswertes Efrizweiler,
Kreisbauernverband, Interessenvertretung Riedheimer,
Bürger, Kreisverband BUND, Regionalverband NABU und AK LNV
Mediationsteam
hütter & partner, Mediator GmbH