31.07.2014

B 31-neu: Spatenstich steigt noch dieses Jahr

Friedrichshafen sz Die Baufreigabe für die B 31-neu ist erfolgt, die Bagger können anrollen. Zunächst werden sie sich an die geplante Anschlussstelle in Schnetzenhausen machen. Dort wird auch der erste Spatenstich für die 120 Millionen Euro teure Straßenbaumaßnahme stattfinden. Wie Steffen Fink, Pressereferent des Regierungspräsidiums Tübingen, auf Anfrage der SZ mitteilt, wird der symbolische Akt noch dieses Jahr steigen. „Das Ziel ist Ende November, Anfang Dezember“, heißt es in der Tübinger Aufsichtsbehörde.

Das Regierungspräsidium wird die Straße zwischen Friedrichshafen und Immenstaad bauen lassen. Als erstes schreibt die Behörde aus. Und zwar die Erdarbeiten für die Anschlussstelle bei Schnetzenhausen, neben der Anschlussstelle Kluftern eine der zwei geplanten Anbindungen an das neue B 31-Teilstück. Dem Vernehmen nach liegen die Baupläne für die neue Häfler Umgehung fertig in den Schubladen der Straßenbauer. Wo und wie es genau nach den Vorschüttungsarbeiten in Schnetzenhausen weitergehe, müsse nun aber im Detail zwischen dem Verkehrsministerium in Stuttgart und dem Regierungspräsidium in Tübingen abgeklärt werden, erklärte gestern Steffen Fink.

Muschel-Aktion Anfang August

Parallel dazu läuft die Fertigstellung einer vorbereitenden Maßnahme zum Straßenbauprojekt am Mühlbach. Die rund eine Million Euro teure Bachverlegung ist abgeschlossen. Der Bach ist der neuen Trasse im Bereich zwischen Waggershausen und Schnetzenhausen also nicht mehr im Weg. Was noch aussteht, ist aber die Umsiedelung der streng geschützten Bachmuschel. Laut Steffen Fink soll die naturschutzrechtliche Aktion in der ersten Augusthälfte über die Bühne gehen. Die Kosten für die insgesamt 1,5 Millionen teure vorbereitende Maßnahme trägt übrigens der Bund.

Dass die Tübinger Aufsichtsbehörde nun mit den Ausschreibungen loslegen kann, auch in Tübingen hat man es „aus der Zeitung erfahren“, wie Steffen Fink betont. Steckt da System dahinter? Nun, ein Tag, nachdem in Berlin die Baufreigabe telefonisch auf der Parteienschiene übermittelt wurde, (konkret von CSU-Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt an CDU-Bundestagsabgeordenter Lothar Riebsamen), weiß man selbst in der Presseabteilung des Bundesverkehrsministeriums nicht mehr, als das, was CDU-MdB Lothar Riebsamen am Dienstag telefonisch gen Süden getragen hat. Auf Anfrage der SZ wurde selbst noch am Mittwoch allenfalls bestätigt, dass die Gelder freigegeben sind und dass es sich bei dem Vorhaben um den B 31-Bauabschnitt zwischen „Friedrichshafen-Waggershausen und Immenstaad“ handelt.

Fehlanzeige auch in Sachen Summe, die der Bund in den Haushalt 2014 einstellt. Die von Lothar Riebsamen nach Friedrichshafen übermittelte Zahl von 97 Millionen Euro für den finanziellen Anteil des Bundes an der Straße kann der Sprecher des Bundesverkehrsministeriums nicht „verifizieren“. Wie berichtet, hat sich auch Verkehrsminister Winfried Hermann über die Berliner Informationspolitik echauffiert.