29.07.2014 (Aktualisiert 21:54 Uhr)

Der Markdorfer Lärmaktionsplan findet Zustimmung

Nach einem Antrag der CDU soll es bei Tempo 50 in Markdorfs Ortsdurchfahrt

Der Gemeinderat der Stadt Markdorf hat in seiner Sitzung am Dienstag nach den beiden Ortschaftsräten am Abend zuvor dem Lärmaktionsplan zugestimmt. Auf Antrag der CDU wurde die vorgeschlagene ganztägige Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer in der Stunde für die Ortsdurchfahrt von Markdorf jedoch geändert. So soll nach dem mehrheitlichen politischen Willen Tempo 50 tagsüber und Tempo 30 zwischen 22 und 6 Uhr gelten.

Für den Antrag stimmten nach einer kurzen Sitzungsunterbrechung, die von Uwe Achilles (SPD) beantragt worden war, die Stadträte von CDU und Freien Wählern sowie vier der fünf anwesenden Umweltgruppen-Stadträte und Bürgermeister Georg Riedmann. Die SPD und Susanne Deiters-Wälischmiller enthielten sich. Dem Verwaltungsvorschlag mit Tempo 30 für die Markdorfer Ortsdurchfahrt hatten zuvor nur die Umweltgruppe mit Ausnahme von Roland Hepting, die SPD und Riedmann zugestimmt. Der Bürgermeister änderte schließlich sein Abstimmungsverhalten.

„Mit dem Lärmaktionsplan haben wir ein sehr sehr gutes Ergebnis", sagte Riedmann. So würden die relevanten Maßnahmen durch die untere Verkehrsbehörde des Landratsamts mitgetragen. „Es gibt keine Befürchtung, dass das Landratsamt zu allem nein sagt", betonte Riedmann.

So hat das Landratsamt laut Planer Wolfgang Wahl folgende Maßnahmen bereits in Aussicht gestellt: Tempo 30 ganztags in Ittendorf, Tempo 30 nachts in Leimbach sowie Tempo 70 ganztags in Stadel. Auch Tempo 30 in der Markdorfer Ortsdurchfahrt hatte das Landratsamt mitgetragen.

In der Diskussion wurde deutlich, dass alle Fraktionen hinter dem Lärmaktionsplan stehen. Während Umweltgruppe und SPD den vorgelegten Plan begrüßten, wollten CDU und Freie Wähler bei der Geschwindigkeitsbegrenzung für die Markdorfer Ortsdurchfahrt in dieser Form nicht mitgehen.

Tropfen auf den heißen Stein?

„Nach wie vor sind wir der festen Überzeugung, dass eine Geschwindigkeitsbeschränkung tagsüber auf 30 Kilometer in der Stunde nicht sinnvoll ist“, sagte Susanne Sträßle (CDU). Für Dietmar Bitzenhofer (Freie Wähler) ist der Lärmaktionsplan weiterhin ein Tropfen auf den heißen Stein. „Damit haben wir einen Maßnahmen-Katalog vorliegen, der in seiner Wirkung unseres Erachtens überschätzt wird“, sagt er. So müsste eigentlich ein Gesamtpaket an Emissionen wie etwa die Abgase berücksichtigt werden.

„Das ist der richtige Schritt in Richtung Lärmentlastung“, zeigte sich Susanne Deiters-Wälischmiller (Umweltgruppe) überzeugt. Sie regte an, über Konzepte für Alternativen zum Autoverkehr nachzudenken. Für Uwe Achilles (SPD) ist der Lärmaktionsplan mitnichten ein Tropfen auf dem heißen Stein. „Keiner weiß, wann die Südumfahrung gebaut wird“, sagt er. Allerdings wisse auch niemand, ob die Entlastung für die Bürger wie gewünscht eintrete. Er könne dem Lärmaktionsplan mit seinen Maßnahmen zustimmen. Alfons Viellieber zeigte kein Verständnis für den Vorschlag von Tempo 30 tagsüber auf der B 33: „Der Lärmaktionsplan muss ein Wirtschaftsleben ermöglichen“, sagte er.

Arnold Holstein (Freie Wähler) befürchtet eine Verlagerung des Verkehrs auf die Nebenstraßen, auch wenn die Verkehrsplaner dieses verneinen: „Wir bekommen mehr Verkehr in der Innenstadt“, zeigte er sich überzeugt. Riedmann brachte es auf den Punkt: „Es ist klar, dass wir kein einziges Auto aus Markdorf heraushalten.“