„Es geht um einen
Zwischenschritt, um keine Zeit zu verlieren“, betonte Wölfle,
nachdem bis 2014 keine Fördermittel zu erwarten sind und es sich beim Vorstoß
des Kreises um etwas „Kaffesatzleserei“ handele. Nach
dem Stand heute sei davon auszugehen, dass mit dem Bau der B 31-neu, Verlegung
zwischen Friedrichshafen und Immenstaad (Immenstaad-Waggershausen
K 7739) etwa 2015 begonnen werden könne. Mit der Ortsumfahrung Markdorf
befindet sich der Landkreis derzeit im Planfeststellungsverfahren. Aus der
gemeinsamen Sicht von Stadt Friedrichshafen und Kreis ist die Umfahrung Kluftern zwingend erforderlich, wenn beide Maßnahmen (B
31-Umfahrung Friedrichshafen und Südumfahrung
Markdorf) verwirklicht sein werden, und der zu erwartende Verkehr aus dem Salemertal komplett durch die Ortsdurchfahrt Kluftern geführt wird.
„Wir brauchen einen
Schubladenplan, um einen Flaschenhals in Kluftern zu
verhindern“, sagte CDU-Fraktionschef Dieter Hornung. Die CDU hält am Planfall
7.5 fest und stimmte auch dem Mediationsverfahren zu,
letzterem allerdings nicht, sollte der zu einer „Open-End-Veranstaltung“
werden. Man wolle wissen, wer daran beteiligt ist und wie die Regeln und Kosten
aussehen. Gewährleistet müsse auch sein, anschließend die Lösung gemeinsam zu
respektieren, stellte Hornung klar.
Zustimmung zu diesem
Verfahren gab es auch von Frank Amann (FW), Günther Barisch (Grüne) und Dr. Hans-Peter Wetzel (FDP). Barisch bezeichnete den Planfall 7.5 allerdings als die
„nicht allein Seligmachende“ Alternative und favorisiert einen Tunnel für Hagnau und drei Spuren auf der Trasse der jetzigen B 31.
Dass die Kluftinger im Verkehr ersticken könnten
befürchtet er nicht. Die Klufterner hätten bereits
einige „Hürden“ auf der Durchfahrtsstraße eingebaut und könnten solche
„Bremsen“ noch ergänzen.
In Sachen Mediationsverfahren war zwischen Landkreis und Stadt bisher
angedacht, die Bürgerschaft, die Bürgerinitiative „Pro Kluftern“,
betroffene Landwirte der verschiedenen Trassen und andere Beteiligte
einzubeziehen. An Planungskosten sind für die Ortsumfahrung Kluftern
bislang rund 418 000 Euro angefallen, der Anteil des Kreises daran beläuft sich
auf die Hälfte des Aufwandes.
Welche Förderung der
Bodenseekreis bei einer Realisierung der Ortsumfahrung bekommen könnte, ist
momentan nicht absehbar, weshalb das Straßenbauamt des Kreises drei Szenarien
mit Aussagen darüber entwickelte, welche finanzielle Belastung auf die Stadt
und den Kreis zukommen könnten, wenn sich die Modalitäten ändern.
(Erschienen: 11.10.2012 15:20)