Zehn Jahre
arbeiten die Mitglieder der Bürgerinitiative für mehr Lebensqualität in Kluftern und Umgebung
Walter Zacke und Adalbert
Kühnle, die zusammen mit Artur Rudolf den Vorstand der Bürgerinitiative bilden,
fassen in der Feierstunde am „Lettenhof“ rückblickend zehn Jahre Einsatz für
die Gemeinde Kluftern so zusammen: „Pro-Kluftern hat erreicht, dass bis jetzt keine Straßen
gegen den Willen unserer Bürger gebaut werden konnten“ und: „Wir freuen uns
über jedes Jahr, in dem wir die Lebensqualität von Kluftern
und dem Hinterland erhalten konnten“, sagten sie. Wer aber die Initiative
kennt, weiß, dass sie sich auf diesen Lorbeeren nicht ausruhen wird. Ganz im
Gegenteil: „Pro Kluftern“ habe zwischenzeitlich
„politisches Gewicht erlangt“, dessen Tragfähigkeit nicht am Ortsschild von Kluftern „Halt mache“, sondern bis in den Landkreis und
darüber hinaus reiche, stellte Walter Zacke vor.
Zacke erinnerte an die
Gründung der Initiative im November 2001. Nachdem damals die Straßenpläne für
den Bodenseeraum im Bürgerhaus vorgestellt wurden, hätten sich spontan 20
Bürgerinnen und Bürger in der „Ratsstube“ in Kluftern
zusammengefunden. Das sei der „Startschuss“ gewesen und zwischenzeitlich sei
aus einer „Notgemeinschaft“ eine „Solidargemeinschaft“ geworden, stellte Zacke
fest. Eigentlich „untypisch“, aber deshalb umso „erfreulicher“ sei die
Tatsache, dass ein politischer Verein sich in dieser Zeit nicht nur gehalten,
sondern eher noch vergrößert habe.
„Wir sind keine Nein-Sager,
sondern kämpfen für eine sinnvolle Straßen- und Verkehrsplanung in unserer
Region, die unseren Bürgern nützt“, habe sich der Verein auf die Fahne geschrieben.
Das bedeute, dass „Pro Kluftern“ nicht nur
Vorstellungen, sondern „klare Konzepte“ vorlegen könne, die augenfällig
schnellere, kostengünstigere, landschafts- und umweltverträglichere und ebenso
verkehrswirksame Alternativen vorweisen könnten, meinten die beiden Vorstände.
Zu diesen Alternativen gehöre vor allem das Prinzip „Ausbau vor Neubau“. So
beispielsweise könne die bereits existierende Kreisstraße (K7742) die Aufgabe
des geplanten Zubringers zur B 31 neu durch Kluftern
übernehmen. Mit der Anbindung dieser Straße an die B 31 neu könnten nicht nur 8
Millionen Euro eingespart, sondern Mensch, Natur und Landschaft geschont
werden, so die Vorstellung. Weitere Vorschläge der Initiative sei die
Realisierung nach dem Prinzip „Ausbau, wo es geht“ und „Neubau, wo notwendig“
der Hauptverkehrsachse B 31 zwischen Friedrichshafen im Osten und Überlingen im
Westen. Damit könne man auf die Ortsumfahrungen im Hinterland „völlig
verzichten“, meinten die Vorstände.
Es gehe somit auch nach
zehn Jahren mit „vollem Engagement“ weiter, ist die Zielsetzung des Vereins für
die Zukunft. Der Interessen- und Meinungsaustausch mit den zuständigen Behörden
würde auf „hohem und fairen Niveau“ geführt, meinte Walter Zacke.
Positive Signale zu ihren
Vorstellungen erhofft sich die Bürgerinitiative sowohl von Oberbürgermeister
Andreas Brand als auch von der neuen Landesregierung, allen voran von
Verkehrsminister Winfried Hermann.
(Erschienen: 14.11.2011
13:00)