Verkehrsneuplanung Ittendorf freut sich über Teilerfolg

Markdorf / bw Zufriedene Gesichter bei der Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf. Die Einwendungen gegen die Planung zur Ortsumfahrung Markdorf im Jahr 2009 hatten zumindest einen kleinen Erfolg. Das Regierungspräsidium Tübingen hat einige Änderungen vorgenommen, unter anderem wird 36 Häusern in Ittendorf ein Zuschuss zum Einbau neuer Schallschutz-Fenster zugebilligt.

Die Interessengemeinschaft wird allerdings auch gegen den neuen Planentwurf im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens Einwendungen erheben. Das kündigte Heiner Wegis, der Vorsitzende der Gemeinschaft, an. In einer Informationsveranstaltung am Sonntag unterschrieben die ersten Ittendorfer die neue Sammeleinwendung. Vor zwei Jahren hatte rund die Hälfte der wahlberechtigten Ittendorfer Einwendungen gegen die Planung zur Ortsumfahrung Markdorf erhoben. Insgesamt gab es mehr als 2000 Einwendungen gegen die Pläne. Aufgrund der vielfältigen Einwendungen habe das Regierungspräsidium Tübingen Änderungen vorgenommen, berichtete Fritz Käser von der Interessengemeinschaft. Unter anderem sei ein neues Verkehrsgutachten erstellt worden, ebenso ein Lärmgutachten. Darin seien erstmals auch Ittendorf und Leimbach berücksichtigt worden. Ebenfalls wurde das veränderte Verkehrsaufkommen durch die Ansiedlung der MTU in Kluftern miteinbezogen. Nicht berücksichtigt seien die Pläne, nachts in Hagnau Tempo 30 auf der Bundesstraße vorzuschreiben. Dies bedeute mehr Verkehr für Ittendorf, kritisierte Käser. Auch seien einige Berechnungen in der Prognose nicht schlüssig.

Mit den ersten Einwendungen sei erreicht worden, dass 36 Häuser unmittelbar an der Andreas-Strobel-, der Meersburger Straße und in Wirrensegel einen Anspruch auf passiven Lärmschutz haben. „Es geht nicht nur um Fenster, der Lärm bleibt“, sagte Käser. Laut Verkehrsprognose werden in 15 Jahren 14 600 Autos durch Ittendorf fahren. Wenn bis dahin die Ortsumfahrungen Markdorf und Bermatingen fertig sind, sollen es noch 1500 mehr sein. In Bermatingen seien 14 100 Autos für unzumutbar angesehen worden, deshalb solle es eine Umfahrung geben. Hier gebe es einen deutlichen Widerspruch, klagte Käser. „Wir fühlen uns links liegengelassen.“

Er listete die Nachteile für Ittendorf aufgrund der Planung für die Südumfahrung auf: mehr Lärm, mehr Schadstoffe, und außerdem trenne die Straße das Dorf, die Überquerung werde immer schwieriger. Deshalb fordert die Interessengemeinschaft neben mehr passivem Lärmschutz auch aktiven Lärmschutz. Zum Beispiel Flüsterasphalt, nachts Tempo 30, Fahrbahnteiler, Tempo 70 in Wirrensegel.

In dieser Woche werden die IG-Mitglieder weitere Unterschriften für die Sammeleinwendung einholen.

(Erschienen: 31.07.2011 17:55)