Die Interessengemeinschaft wird allerdings auch gegen den neuen Planentwurf
im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens Einwendungen erheben. Das kündigte Heiner
Wegis, der Vorsitzende der Gemeinschaft, an. In einer
Informationsveranstaltung am Sonntag unterschrieben die ersten Ittendorfer die neue Sammeleinwendung. Vor zwei Jahren
hatte rund die Hälfte der wahlberechtigten Ittendorfer
Einwendungen gegen die Planung zur Ortsumfahrung Markdorf erhoben. Insgesamt
gab es mehr als 2000 Einwendungen gegen die Pläne. Aufgrund der vielfältigen
Einwendungen habe das Regierungspräsidium Tübingen Änderungen vorgenommen,
berichtete Fritz Käser von der Interessengemeinschaft. Unter anderem sei ein
neues Verkehrsgutachten erstellt worden, ebenso ein Lärmgutachten. Darin seien
erstmals auch Ittendorf und Leimbach berücksichtigt
worden. Ebenfalls wurde das veränderte Verkehrsaufkommen durch die Ansiedlung
der MTU in Kluftern miteinbezogen. Nicht
berücksichtigt seien die Pläne, nachts in Hagnau
Tempo 30 auf der Bundesstraße vorzuschreiben. Dies bedeute mehr Verkehr für Ittendorf, kritisierte Käser. Auch seien einige
Berechnungen in der Prognose nicht schlüssig.
Mit den ersten Einwendungen sei erreicht worden, dass 36 Häuser unmittelbar
an der Andreas-Strobel-, der Meersburger Straße und in Wirrensegel einen
Anspruch auf passiven Lärmschutz haben. „Es geht nicht nur um Fenster, der Lärm
bleibt“, sagte Käser. Laut Verkehrsprognose werden in 15 Jahren 14 600 Autos
durch Ittendorf fahren. Wenn bis dahin die
Ortsumfahrungen Markdorf und Bermatingen fertig sind,
sollen es noch 1500 mehr sein. In Bermatingen seien
14 100 Autos für unzumutbar angesehen worden, deshalb solle es eine Umfahrung
geben. Hier gebe es einen deutlichen Widerspruch, klagte Käser. „Wir fühlen uns
links liegengelassen.“
Er listete die Nachteile für Ittendorf aufgrund
der Planung für die Südumfahrung auf: mehr Lärm, mehr
Schadstoffe, und außerdem trenne die Straße das Dorf, die Überquerung werde
immer schwieriger. Deshalb fordert die Interessengemeinschaft neben mehr
passivem Lärmschutz auch aktiven Lärmschutz. Zum Beispiel Flüsterasphalt,
nachts Tempo 30, Fahrbahnteiler, Tempo 70 in Wirrensegel.
In dieser Woche werden die IG-Mitglieder weitere Unterschriften für die
Sammeleinwendung einholen.
(Erschienen:
31.07.2011 17:55)