Festival: Kluftern macht eine gute Figur

66 Holzfiguren bereichern Kluftern derzeit – Ein Beitrag zu Friedrichshafens 200-Jahr-Feier

 

Die Klufterner "Wutbürger" grüßen vom Straßenrand. Sie sind eine Installation von 66 Figuren, die auf das Figurenfestival warten. (Foto: pr)

Von Lydia Schäfer

Kluftern In Efrizweiler, Lipbach und Kluftern ist ein plötzlicher Anstieg der Einwohneranzahl festzustellen. Sie bevölkern den Straßenrand, grüßen aus den Gärten, faulenzen im Bett, angeln von der Brücke, wiegen Stoffschweine, bewachen das Wohnviertel, werben für den Luftku(h)rort oder dienen als Wetterhahn. Im verwaltungstechnischen Sinn sind sie nicht meldepflichtig. Das ist es aber nicht, was sie zu etwas Besonderem macht, sondern die Tatsache, dass sämtliche Figuren von den Klufterner Bürgern, Vereinen und Institutionen hergestellt wurden. Sie begleiten das Dorffest, das am kommenden Wochenende in Kluftern stattfinden wird.

„Das ist unser Beitrag zur 200-Jahr-Feier der Stadt“, erläutern die Ideengeber Bernd Caesar und Alex Gebe. „Das ist schon großartig und es zeigt sich: Der Ort stellt was auf die Beine und es kommt was dabei heraus“, freut sich Ortsvorsteher Michael Nachbaur über die rege Beteiligung. Insgesamt sind es 66 Installationen, verteilt über die drei Ortsteile. Das Dorffest selbst besteht aus mehreren Schwerpunkten. Nicht nur die Figuren sollen Klufterns Ortsteile bevölkern, sondern jeder, der sich vom umfangreichen Angebot an diesem Wochenende angesprochen fühlt. Ein breit gefächertes Programm hat sich entwickelt. „Außerdem gibt es einen weiteren Kunstschwerpunkt, der auf Musik, Tanz, der Philosophie und der Literatur liegen wird“, erklärt Gunnar Seitz vom Orga-Team. Zusammengefasst werden die Aktionen unter der Überschrift Kunstlabor, was Klang-Tanz-Performances, philosophische Intermezzi, experimentelle Dichtung und Musikimprovisation beinhaltet. In der Schlosskapelle in Efriz-weiler wird es eine Klanginstallation von Bernhard Klein geben, die sich mit dem Leben der Namenspatronin St. Agatha befasst.

„Es wird ein Fest für die ganze Familie“, sind sich die Organisatoren sicher. Von traditionell bis experimentell sei für jeden Geschmack etwas dabei. Die Eröffnung ist im Schloss der Künste am Freitag, 8. Juli. Ab 17.30 Uhr erwarten die Gastgeber ihre Besucher. Gegen 18.30 Uhr eröffnet Michael Nachbaur zusammen mit Dr. Stefan Köhler, Friedrichshafens Erstem Bürgermeister, das Festival. Im Anschluss wird zu einem Figuren-Spaziergang durch Efrizweiler gebeten und ab 20 Uhr öffnen sich die Türen des Schlossgewölbes für das Kunstlabor. Am Samstag beginnt ein Geschichts- und Figurenspaziergang um 10 Uhr an der Klufterner Kirche. Wer Kluftern, seine Figuren, die Kunst und die Natur lieber mit dem Rad erkunden möchte, sollte sich um 14 Uhr an der Kirche einfinden. Die schönsten Figuren werden bei dieser Tour prämiert. Drei Euro kostet ein Wahlzettel, die Einnahmen sollen für soziale Zwecke gespendet werden. Erhältlich sind die Zettel am Festivalwochenende bei REWE, der St. Gangolf Apotheke, dem Schloss der Künste und auf dem Rathausplatz.

Abends wird dann zum badischen Abend eingeladen. Abwechslungsreiche Kost an acht verschiedenen Ständen mit unterschiedlichen Spezialitäten sowie Schieß- und Wurfbuden und auch ein Kaspertheater für die jungen Teilnehmer wird es hier geben. Der Sonntag beginnt mit einem Frühschoppen. Wiederum mit einem Extraprogramm für die Jüngsten und Pferdekutschfahrten zu den Figuren. Für die musikalische Begleitung zeichnen der Musikverein Kluftern und der Männergesangverein verantwortlich. Nachmittags ist der Musikverein Meckenbeuren zu Gast. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag bietet das Bauernhaus Schmid in Lipbach Vesper mit Most an und der FC Kluftern richtet eine Stadtjugendfußballmeisterschaft aus. „Ohne das ehrenamtliche Engagement wäre das nicht zu stemmen“, bedankt sich Nachbaur schon im Vorfeld.

(Erschienen: 05.07.2011 06:00)