Riebsamen: B 31 nicht länger aufschieben

 

Hagnau / sz „Bitte, bitte, bitte helft uns.“ Viele Worte benötigt Simon Blümcke nicht, um aufzuzeigen, wo in Hagnau der Schuh am meisten drückt. Dafür muss er Besucher aus der Politik lediglich direkt an die B 31 mitnehmen, damit sie selbst zumindest für ein paar Minuten ertragen müssen, „was eigentlich nicht zu ertragen ist“. Bundestagsabgeordneter Lothar Riebsamen (CDU) ertrug es gestern nicht zum ersten Mal. Vor drei Jahren, im Wahlkampf, stand er schon einmal an dieser Stelle. „Seitdem sind wir mit der B 31 ein Stück weitergekommen, allerdings noch nicht für Hagnau“, stellte der Abgeordnete fest und bezog sich damit auf die mittlerweile planfestgestellten Teilabschnitte bei Friedrichshafen und Überlingen.

Wenn es dort vorwärts geht, sei das letztlich aber auch gut für Hagnau. Dankbar sei er angesichts der knappen Bundesmittel, dass aus Friedrichshafen heraus selbst eine Idee zur Vorfinanzierung entwickelt worden sei, für die er in Berlin im Verkehrs- und im Haushaltsausschuss mit deutlichen Worten werbe. Laut eigener Aussage mit Erfolg: „Ich habe den Eindruck, dass wir dort auf offene Ohren stoßen.“ Da für den Straßenbau zu wenig Geld im Haushalt vorhanden ist, sei man auf neue Ideen wie in Friedrichshafen angewiesen. Langfristig sieht Riebsamen einen Ausweg aus dem Finanzierungsdilemma in einer Autobahnmaut. „Mein Eindruck ist, dass auch die Kanzlerin mittlerweile gesprächsbereit ist“, so Riebsamen.

Für den B-31-Abschnitt zwischen Immenstaad und Überlingen sprach sich der Abgeordnete für einen baldigen Planungsbeginn aus. „Es wäre falsch, erst mal die Abschnitte in Friedrichshafen und Überlingen zu bauen und erst dann mit der Planung anzufangen. Mit dem Spatenstich in Friedrichshafen muss für Hagnau die Planung beginnen“, sagte Riebsamen – was Simon Blümcke natürlich erfreut zur Kenntnis nahm. Denn allein mit den geplanten Sofortmaßnahmen im Rahmen des Lärmaktionsplans – Tempo 30 auf der Ortsdurchfahrt – lasse sich das Problem, das kein kommunales, sondern ein regionales sei, nicht lösen.

 (Erschienen: 29.04.2011 09:50)