Zacke und Caesar wollen mehr Bürgerbeteiligung
Die SPD-Fraktion im Klufterner Ortschaftsrat hat
deshalb einen Antrag zum Thema „derzeit laufende Trassenuntersuchungen für eine
Ortsumfahrung Kluftern“ eingebracht. Sich
widersprechende Aussagen von Landrat Wölfle, es gäbe
„Abstimmungen über Trassenfestlegungen“, und Oberbürgermeister Brand, der einer
neuen Trassenplanung auf der Bürgerversammlung eine Absage erteilte, seien konträr
zum Urteil des Verwaltungsgerichts zur Planfeststellung der B 31 neu
Friedrichshafen, schreibt Ortschaftsrat Benrd Caesar.
Das Gericht habe ausdrücklich festgestellt, dass ein Trassenverlauf für eine
Ortsumgehung Kluftern noch völlig offen sei und nicht
durch die B 31 neu präjudiziert werde. Aber auch Aussagen aus der
Kreisverwaltung, man könne Bürger zu den laufenden Planungsarbeiten erst
informieren, wenn die Räte informiert wurden, hätten die SPD veranlasst, eine
Information der Ortschaftsräte zu fordern.
Die Brisanz der Planungen für alle Ortsteile von Kluftern,
aber auch von Ittendorf und Stetten sei der
Verkehrsprognose für eine sogenannte Zwischenlösung zu entnehmen. Demnach
würden nach Bau der B-31-Umfahrung Friedrichshafen-West auf der bahnparallelen
Trasse der K 7743 bis zu 21000 Fahrzeuge pro Tag fahren. Auf der B 33 bei Ittendorf verbleiben 19000 und bei Stetten noch 17000. So
jedenfalls rechne Modus Consult Ulm in einer Prognose
für das Jahr 2020 vor.
Für Pro Kluftern ist eine Festlegung der K
7743-Trasse parallel der Bahnlinie „nicht akzeptabel“, schreibt Vorstandsmitglied
Walter Zacke an den OB. Er erinnert Brand an dessen zuvor geäußerten
Bereitschaft, alle möglichen Varianten ergebnisoffen prüfen zu wollen. Zum
anderen müsse dem OB seit seiner ersten Stunde hier in Friedrichshafen bewusst
gewesen sein, dass es „durch die bahnparallele Trasse einen großen Konflikt
zwischen dem Ortsteil Kluftern und der Stadt
Friedrichshafen gibt“. Diesen nicht auf juristischem, sondern auf politischem
Weg zu lösen, habe Brand als Ziel ausgegeben
Untersuchen sollen veraltet sein
Die bisherigen Trassenuntersuchungen sind nach Ansicht von Pro Kluftern völlig veraltet. Mit dem neuen
Materialwirtschaftszentrum der MTU im Süden von Kluftern
sei eine völlig neue Verkehrssituation in Kluftern im
Entstehen, die nicht nur lokale, sondern regionale Bedeutung haben werde. Dieser
gravierenden infrastrukturellen Veränderung müsse mit neuen
Trassenuntersuchungen Rechnung getragen werden. „Wer sich auf dem Standpunkt
zurückzieht, alles sei untersucht worden, verhält sich unverantwortlich“,
schreibt Zacke.
(Erschienen:
14.03.2011 20:25)