Engagement für Kluftern: Ortschaftsräte fühlen
sich auch künftig ihren Mitbürgern verpflichtet
Der Ortschaftsrat Kluftern hat zehn Sitze. Walter Zacke (Pro
Kluftern), Ekkehard Reich (SPD), Dietmar Wurst (CDU) und Peter Schwarzott (Freie Wähler) erläutern, warum sie sich erneut
zur Wahl stellen.
Walter Zacke, Pro Kluftern, schätzt die Kommunalpolitik, da er hier vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten erlebt. Zu seiner erneuten Kandidatur für den Ortschaftsrat Kluftern sagt er: „Ich möchte unsere Umwelt schützen, den Zusammenhalt unserer Gesellschaft stärken und mich für den Erhalt unserer politischen Freiheit und die kostbare Demokratie engagieren.“ Sein Lebensmotto laute „Kritik verpflichtet“, mit anderen Worten, wenn er kritisiere, müsse er auch bereit sein, es besser machen zu wollen.
Besonders am Herz liegt Walter Zacke die Mobilitätswende. „Wir werden sie nur erreichen, wenn wir die Mobilität noch konsequenter vom Fußgänger, Radfahrer und Nutzern des ÖPNV her denken.“ Als weitere Themen nennt er die Dekarbonisierung der Energiewirtschaft. „Ich freue mich über jede Balkonsolaranlage und jede Agri-PV-Anlage, die in Friedrichshafen und Kluftern an den Start geht.“ Das gravierendste Umweltproblem ist für Zacke der hohe Flächenverbrauch.
Sorge bereite ihm auch, dass sich das rechtsradikale Gedankengut immer mehr in der politischen Mitte verfange. „Geflüchteten, verfolgten Menschen zu helfen, ist für mich keine Pflichtaufgabe, sondern eine christlich-humanitäre Selbstverständlichkeit“, sagt Zacke. In den kommenden fünf Jahren hat er weiterhin die Interessen von Kluftern im Zuge der Südumfahrung Markdorf, eine sichere Radwegverbindung zwischen Efrizweiler und Kluftern, ein komplettes Tempo-30-Limit für die gesamte Ortsdurchfahrt, maßvolle Innenverdichtung statt Außenentwicklung und die Suche nach Lösungen für die Unterbringung von Geflüchteten im Blick.
Für Vereine und Ehrenamt
Dietmar Wurst, CDU, kandidiert erneut, weil er im
Ortschaftsrat an der Gestaltung von Kluftern maßgeblich mitwirken kann. „Ich
möchte mich weiterhin den Herausforderungen der nahen Zukunft bodenständig,
werteerhaltend und zielorientiert stellen“, sagt der 43-jährige Schreiner und
Zimmerermeister zu seiner Motivation. Hierbei denke er zum Beispiel an die
große Herausforderung der Klimaneutralität. Weiterhin wichtig seien ihm die
Belange der Vereine und des Ehrenamts. „Bei uns in Kluftern haben zum Beispiel
nicht mehr alle Vereine eigene Räume und hier gilt es, für alle eine
verträgliche Lösung finden“, sagt Wurst.
Sein Wunsch sei, den dörflichen Charakter und die
Traditionen Klufterns zu bewahren und gleichzeitig zu einer modernen und
zukunftsorientierten Entwicklung der Ortschaft beizutragen.
In der nächsten Legislaturperiode, die Wursts dritte wäre,
stehen drei Punkte ganz oben auf seiner To-Do-Liste: die Aussegnungshalle auf
dem Friedhof endlich modernisieren, ein optimierter Verkehrsfluss in allen
Ortsteilen und der zukunftsfähige Ausbau des Strom- und Glasfasernetzes.
„Allgemein ist aber auch stets auf die angespannte Haushaltslage Rücksicht zu
nehmen und mit Maß und Ziel mit öffentlichen Geldern zu haushalten“, betont
Wurst.
Belastende Verkehrssituation
Ekkehard Reich, SPD, ist nach drei Jahrzehnten als Kinder-
und Allgemeinarzt in Kluftern nun im aktiven Ruhestand. Seit fünf Jahren
engagiert er sich im Ortschaftsrat. „Die Mitarbeit macht mir Freude und der
gedankliche Austausch mit den anderen Fraktionen ist spannend und bereichernd“,
sagt er. Um noch ausstehende Themen anzugehen, kandidiere er erneut.
Sein Hauptthema sei die belastende Verkehrssituation auf
den Durchgangsstraßen durch Verkehrslärm. „Radfahrer fühlen sich durch knapp
vorbeifahrende Kraftfahrzeuge unsicher. Fußgänger, besonders Kinder, leiden
unter zu schmalen Gehwegen“, bemängelt Reich. Seine weiteren Anliegen seien die
Aufwertung von gemeinsamen Begegnungsstätten für Jung und Alt, die
Unterstützung des Vereinslebens sowie bezahlbarer Wohnraum unter Erhalt des
lebenswerten dörflichen Charakters.
Als Ziele für die nächsten fünf Jahre nennt er die
Verbreiterung der Gehwege an der Markdorfer Straße, ein Tempolimit von 30
Stundenkilometern an den Durchgangsstraßen zum Schutz von Radfahrern und
Fußgängern sowie weitere Querungshilfen. „Wichtig ist mir auch der Ausbau des
Radwegenetzes zwischen den Teilorten abseits der Hauptstraßen und die
Steigerung der Aufenthaltsqualität des Festplatzes zwischen Bürgerhaus und Brunnisachhalle durch Begrünung in Abstimmung mit den
Vereinen“, nennt Reich weitere Punkte.
Demokratie am Leben halten
Peter Schwarzott, Freie Wähler,
stellt sich erneut zur Wahl, weil es ihm Spaß macht, im Ortschaftsrat die
Zukunft der Ortschaft mitzugestalten. „Durch die täglichen Kontakte mit Kluftingern in meiner Praxis erfahre ich, an welchen
Stellen es brennt und welche Wünsche es gibt“, berichtet Schwarzott.
Ohne Parteibindung könne er Probleme, Wünsche und Ziele ohne ideologische
Scheuklappen und Vorgaben aus der Parteizentrale angehen. In der heutigen Zeit
sei es für ihn entscheidend, die Demokratie am Leben zu halten.
Sein Kernthema ist ein „lebens- und liebenswertes Kluftern“
und der Erhalt der hervorragenden Dorfgemeinschaft. „Dafür sind unter anderem
gute Rahmenbedingungen im Bereich Schule, Kindergarten und Betreuung
erforderlich“, sagt Schwarzott. Es müsse genügend
Räume für acht Klassen und Betreuungsräume für den steigenden Bedarf geben.
Außerdem fordert er, die Mensa für Kindergarten und Schule
auszubauen. „Die Ortsdurchfahrt muss für alle Verkehrsteilnehmer sicher und
ansehnlich gestalten werden“, nennt er als weiteren Punkt. Die Infrastruktur
mit Einzelhandel, Gastronomie, Apotheke, Ärzten und Poststelle möchte er weiter
unterstützen. Wichtig seien ihm auch gute Rahmenbedingungen für die Vereine und
eine attraktivere Gestaltung des Platzes zwischen Bürgerhaus und Brunnisachhalle.