Bürgerliste Pro Kluftern geht in die Klima-Offensive
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Hauptversammlung will Klimathemen lokal ansprechen
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Gegen die Südumfahrung Markdorf positioniert
Sie wollen Kluftern zukunftsfest
machen. Sie kümmern sie sich um Verkehr, Soziales und Umweltbelange. Sie
stellen die stärkste Fraktion im Ortschaftsrat. Und nun nehmen die Mitglieder
der Bürgerliste Pro Kluftern den Klimawandel in den Blick – die Frage, wie man
ihm auf kommunalpolitischer Ebene begegnet. Das ist das Ergebnis der jüngsten
Hauptversammlung des politischen Arms der Bürgerinitiative. Zu den Hauptzielen
der Bürgerliste hat es gehört, die Kreisstraße 7743 neu, bahnparallele
Trasse als Ortsumfahrung für Kluftern, zu verhindern. Ein Ziel, das vor zwei
Jahren mit den Ergebnissen der Verkehrsmediation erreicht worden ist. Nun
arbeitet die Bürgerliste gegen das Südumfahrungs-Projekt in der Nachbargemeinde.
Wie Ortschaftsrat Walter Zacke bei der
Hauptversammlung im Gasthaus Gehrenbergblick
berichtete, sei der Klufterner Ortschaftsrat seinem
Vorschlag gefolgt – und beantragt im Friedrichshafen Gemeinderat, dass auch
Friedrichshafen sich ein Votum für die Markdorfer Südumfahrung vorbehält. So
wie dies jüngst im Kreistag vom Markdorfer Bürgermeister Georg Riedmann für
seine Gemeinde eingefordert wurde.
Walter Zacke, Mitglied der vierköpfigen
„Bürgerliste-Pro-Kluftern“-Fraktion im Klufterner
Ortschaftsrat, verwies in diesem Zusammenhang auf die Ziele eines
klimafreundlicheren Verkehrs, bei dem der Anteil des Öffentlichen
Personennahverkehrs zunehme und auch die Zahl der Fahrradfahrer wachse. Hier
fordere die Bürgerliste, dass die Busfahrkarten nach Markdorf nur einen Euro
kosten. Überdies sollte die Strecke in Markdorf auch wieder über die
Ravensburger Straße führen. Und Zacke plädiert für die Umwidmung der
Gemeindeverbindungswege zwischen Kluftern, Immenstaad und Bürgberg
in Fahrradstraßen. Damit würde dort der Autoverkehr nachhaltig ausgebremst.
Unter dem Eindruck des von BUND und „Parents for Future“ in der
Markdorfer Stadthalle veranstalteten Klima-Abends und mit Blick auf die große
Zahl der Besucher, regte Walter Zacke eine gewisse Verlagerung der „Bürgerliste-Pro-Kluftern“-Aktivitäten
an. „Es ist höchst Zeit, das Klimathema in die kommunale Politik
hineinzutragen“, erklärte der Ortschaftsrat. Er griff ein Argument auf, dass
auch beim Klimaabend in Markdorf schon aufgetaucht war. „Unsere Politiker
werden nur dann im Sinne der Umwelt handeln, wenn sie mit genügend Akzeptanz
bei ihren Wählern rechnen dürfen. Schon von daher sei mehr Aufklärung für die
Bevölkerung nötig. Und dies sei ein Handlungsfeld für Pro Kluftern. Wobei der
Markdorfer Klimaabend gezeigt habe, dass nüchterne Argumente, stichhaltige
Fakten durchaus ankommen.
Artur Rudolf, der
Vorsitzende der Bürgerliste, äußerte sich skeptisch. Er rechnet mit
verschlossenen Ohren, weil allzu viele noch den Argumenten der Autoindustrie
folgen, weil die Furcht vor dem Arbeitsplatzverlust sehr groß sei. Weil die
Medien noch immer die alten Argumente transportierten. Einig war sich die
Diskussionsrunde dann darüber: dass die „Bürgerliste Pro Kluftern“ trotzdem
möglichst bald mit einer Aufklärungskampagne starten soll. Mögliche
Themenfelder seien: Mobilitätchancen und -effekte der E-Mobilität, Haustechnik
und Klimaschutz, Müllvermeidung, Landwirtschaft und Ernährung, Natur- sowie
Insektenschutz.
Bürgerliste Pro
Kluftern
2004 gegründet, hat
sie bei den Klufterner Ortschaftsratswahlen
vier Sitze erreichen können. Zur Zeit gehören ihr 20
Mitglieder an. Sie ist der politische Arm der Bürgerinitiative Pro Kluftern.
Der Vorstand besteht aus: Artur Rudolf, Vorsitzender, Adalbert Kühnle,
Stellvertreter, Elke Rudolf, Schriftführerin, und Rita Polzer, Kassiererin.