Baustart für vier Brücken für B 31 neu

Offiziell wurde am Dienstag mit dem Bau von vier Brücken für die B 31-neu Friedrichshafen-West begonnen. Sie sollen im März 2017 fertig sein. Fertig werden soll die Gesamtstrecke 2020. Bis dahin werden die Bauarbeiten voraussichtlich auf Jahre Verkehrsbehinderungen mit sich bringen, wie Oberbürgermeister Andreas Brand vorhersieht.

Den Bau von vier Brücken der B 31-neu haben (von links) Oberbürgermeister Andreas Brand und Deges-Bereichsleiter Andreas Irngartinger im Beisein von Vertretern des Gemeinderats freigegeben. | Bild: Georg Wex

Die Projektmanagementgesellschaft Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanung und -bau) hat am Dienstagmittag an der Baustelle an der Unteren Mühlbachstraße die Arbeiten für vier Brücken für die B 31-neu freigegeben. Die Brücken, die zum Baulos 3 gehören, sollen spätestens im März 2017 fertig sein, berichtete Bereichsleiter Andreas Irngartinger von der Deges. Die gesamte B-31-Umgehung zwischen Knotenpunkt Colsmannstraße und Grenzhof bei Fischbach soll 2020 fertig werden. Das Bauunternehmen Josef Hebel aus Memmingen führt die Arbeiten aus.
 

Oberbürgermeister Andreas Brand stellte vor den Vertretern der Gemeinderatsfraktionen fest: „Es floss noch nie so viel Geld in die Region Bodensee-Oberschwaben wie jetzt.“ Neben der B 31 bei Friedrichshafen würden in den kommenden Jahren die B 31 bei Überlingen, die B 33 bei Konstanz, die B 30 zwischen Ravensburg und Friedrichshafen und die Südumfahrung Kehlen gebaut. Außerdem werde die Südbahn elektrifiziert. Insgesamt werden rund eine halbe Milliarde Euro verbaut. In Bezug auf die B 31 sei es wichtig, dass auch die Trasse Hagnau angegangen werde, damit eine leistungsfähige, durchgängige West-Ost-Verbindung geschaffen werden könne.

Brand erklärte aber auch: „Diese Brückenbauwerke werden Verkehrsbehinderungen mit sich bringen.“ Sie prägten in den kommenden Jahren das Verkehrsgeschehen und es werde voraussichtlich viel Kritik geben. „Da kommt jetzt eine der größten Baustellen auf uns zu, die es in der Region gibt“, sagte Brand. Ab dem Spätsommer soll es auf der Baustelle an der Unteren Mühlbachstraße in einem Häuschen eine Bürgerinformation geben.
 

Neben der dort entstehenden Brücke, die Teil der Anbindung von Schnetzenhausen an die B 31-neu ist, werden weitere drei Brücken für Wirtschaftswege nördlich von Fischbach (Eichenmühleweg), südlich von Riedern und nördlich von Schnetzenhausen sowie eine Ortsverbindungsstraße zwischen Sparbruck und Heiseloch gebaut. Nächste große Maßnahme sind die Räumung des Baufelds, in die wegen der landwirtschaftlichen Flächen der Maschinenring Tettnang eingebunden ist, und die Sondierung nach Weltkriegsbomben auf dem gesamten Streckenabschnitt, erläutere Irngartinger. Besonders die Kampfmittelräumung werde ein hartes Stück Arbeit werden. Die Fläche beim Parkplatz der ZF sei von Einschlägen übersät, wie Luftaufnahmen zeigten. „Da müssen wir jetzt durch, wenn wir 2020 fertig werden wollen“, sagte Irngartinger. CDU-Gemeinderat Rolf Schilpp als Vertreter des Bündnisses Pro B 31 stellte zudem ergänzend fest: „Der Grunderwerb ist noch nicht ganz in trockenen Tüchern.“


Spatenstich war am 24. November 2014. Die Strecke von 7,2 Kilometern kostet 113,31 Millionen Euro (Stand Ende 2014). Es gibt drei Anschlussstellen: Fischbach West, Kluftern und Schnetzenhausen. Für die vier jetzt begonnenen Brücken werden 550 Meter Ortbetonbohrpfähle, 2000 Kubikmeter Beton, 315 Tonnen Betonstahl, 50 Tonnen Spannstahl, 1000 Quadratmeter Guss8asphalt und 440 Meter Brückengeländer verbaut. Der Hügel bei Sparbruck wird wieder abgetragen. Er diente der Bodenkompression.