MARKDORF

Ittendorf stimmt für Tempo 30 - Markdorfer Gemeinderat entscheidet heute

 

 

Markdorf -  Sehr wahrscheinlich gilt bald Tempo 30 in Ittendorf. Die Ortschaftsräte haben dem Markdorfer Lärmaktionsplan zugestimmt. Stimmt auch der Markdorfer Gemeinderat zu, setzt die untere Straßenverkehrsbehörde des Landratsamts die Maßnahmen um.

 

Von der Meersburger Straße 1 bis zur Andreas Strobel-Straße 23 – das ist der Bereich, in dem in Ittendorf bald Tempo 30 gelten könnte. Denn die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h ganztags auf der B 33 ist eine der Maßnahmen des Markdorfer Lärmaktionsplan, dem die Ittendorfer Ortschaftsräte in ihrer gestrigen Sitzung einstimmig zugestimmt haben. Auch Ortsvorsteher Thomas Geßler, der sich in der Januar-Sitzung, als das Thema letztmalig behandelt worden war, noch für Tempo 40 ausgesprochen hatte, befürwortete Tempo 30. Stimmt der Markdorfer Gemeinderat in seiner heutigen Sitzung dem Lärmaktionsplan zu, wird es in einem weiteren Schritt um die Umsetzung der Maßnahmen durch die Fachbehörden gehen. Wichtig in diesem Zusammenhang ist, dass nicht die Stadt Markdorf dies anordnet, sondern die untere Straßenverkehrsbehörde beim Landratsamt.


Matthias Schäfer vom Stadtbauamt erklärte in der Sitzung, dass das Landratsamt kein Problem darin sehe, Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt einzurichten. Allerdings werde es nicht alle Maßnahmen genehmigen, so Schäfer. Dazu zählen unter anderem die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h bei Wirrensegel, Tempo 70 zwischen Wirrensegel und Ittendorf und die Versetzung der östlichen Ortstafel in Richtung ortsauswärts. „Gerade für Wirrensegel lohnt es sich aber zu kämpfen“, gab Verkehrsplaner Wolfgang Wahl vom Büro Rapptrans den Räten mit auf dem Weg. Wahl hatte mit Anwalt Felix Hornfischer noch mal die wichtigsten Punkte des Verfahrens vorgestellt und betont, wie stark Ittendorf vom Lärm betroffen sei. Die Pegel legen tagsüber und nachts weit über den maßgeblichen Orientierungswerten. „Ein leiseres Ittendorf ist das Ziel“, so Wahl und nannte die Aussicht auf Zustimmung seitens des Landratsamtes für Tempo 30 einen „großen Erfolg“.

 

Diskussionsbedarf gab es um die Geschwindigkeitsbeschränkungen vor den Ortseingängen. Jörg Bailer (Umweltgruppe) fragte nach, wie sinnvoll es sei, von Tempo 100 auf 30 abzubremsen, wenn man aus Richtung Markdorf komme. Das Ziel müsse ein Geschwindigkeitstrichter sein. Simon Pfluger (CDU) bemerkte, dass ein Flüsterasphalt einen größeren Effekt habe als eine Geschwindigkeitsbeschränkung. „Wann wird der Fahrbahnbelag ausgetauscht“, wollte er wissen. Dazu konnten keine genauen zeitlichen Angaben gemacht werden. Thomas Braun (Freie Wähler) wünschte sich einen zweiten Blitzer. Dazu Stadtbauamtsleiter Thomas Kuntosch: „Wenn man begrenzt muss man kontrollieren, sonst macht das keinen Sinn“. Ein Überwachungskonzept werde im Rahmen der Umsetzung erarbeitet.

 

In der Bürgerfrageviertelstunde berichtete Simone Hecht, Bewohnerin des Hauses Meersburger Straße 1, von ihren kurzzeitigen Erfahrungen mit Tempo 30 aufgrund einer Baustelle. „Wenn das Schild vor unserem Haus steht, haben wir alles andere, nur keinen Vorteil“. Durch Abbremsen, Schalten und Anfahren am Berg sei der Lärm lauter gewesen als bei Tempo 50.