Markdorf - Der BUND Markdorf
fordert das Regierungspräsidium auf, den Beschluss zurückzustellen
Der BUND Markdorf fordert das
Regierungspräsidium (RP) Tübingen auf, den Planfeststellungsbeschluss zur
Südumfahrung Markdorf nochmals zurückzustellen. Dies teilte die Ortsgruppe des
Umweltverbandes am Freitag gegenüber der Presse mit. Der BUND führt als
Begründung für seine Forderung an, dass die in diesem Falle sehr umfangreiche
Überarbeitung der Pläne zunächst eine erneute öffentliche Auslegung der
Planunterlagen erfordert, bevor ein Beschluss erlassen wird. Hinsichtlich
dieser Überarbeitung sieht der Umweltverband viele seiner Kritikpunkte
bestätigt.
So hatte der Landtag in seinen Unterlagen zur Ablehnung der Petition von Pro Kluftern bestätigt, dass die Umfahrung eine erhebliche
Mehrbelastung für Lipbach, Kluftern
und Efrizweiler bedeuten würde und alleine eine
„Teilumgehung“ sei, die nur in Verbindung mit dem Bau weiterer Straßen diese
negativen Auswirkungen vermeiden könne. Nun fordert der BUND aus diesem Grunde,
dass „die Kombinationen der verschiedenen Straßenprojekte mit neuen
Verkehrsszenarien betrachtet werden, um so die richtige Reihenfolge der
Baumaßnahmen zu ermitteln“. Der Landtagsbeschluss lege nahe, dass die
Umfahrungen Markdorf und Kluftern erst dann
realisiert werden dürften, wenn die B 31 neu bei Friedrichshafen und Hagnau gebaut sei. Auch die Verkehrsprognosen für den
Planungsfall 7.5 halte der Landtag für überhöht, so der BUND.
Mit der „geplanten Kette von Ortsumfahrungen Kluftern
– Markdorf – Bermatingen – Neufrach
– Rickenbach würde eine neue durchgängige Strecke im
Hinterland entstehen, obwohl der Planungsfall 7.5 ausdrücklich keine Schaffung
einer Hinterlandtrasse vorsehe. Anhand der
korrigierten Verkehrszahlen solle der Bedarf für die insgesamt sechs neuen
Fahrspuren parallel zum Bodensee überprüft werden. Wenn auf neue Fahrspuren
verzichtet werden könnte, dann könne dies auch die Ortsumfahrung Markdorf
betreffen.“, schreibt der Umweltverband.
Zudem erkenne der Landtag an, dass es ein Problem mit Lkw-Mautflucht gebe und
eine Südumfahrung mit anderen „Netzoptimierungen“ eine Konkurrenz zur
Bodensee-Gürtelbahn darstelle und diese benachteiligen würde. Diese Nachteile
sollten beseitigt werden, so der BUND, der außerdem auch eine „rasche
Einführung der Lkw-Maut auf der B 31, der B 33 und grundsätzlich allen
Bundesstraßen fordert. Das RP habe gegenüber dem BUND
erklärt, dass es alle Vorgaben aus dem Landtagsbeschluss berücksichtigt habe.
Dies stelle jedoch eine solch umfangreiche Überarbeitung dar, dass es eine
erneute öffentliche Auslegung erfordere. Der Beschluss sei daher
zurückzustellen.