Friedrichshafen
Grünes Licht für B 31-Tunnel
bei Waggershausen
Friedrichshafen - Es geht
voran bei der planerischen Umsetzung der West-Umgehung im Zuge der Bundesstraße
31 zwischen Friedrichshafen und Immenstaad. Das Regierungspräsidium
Tübingen genehmigt die Verlängerung des Tunnels zwischen den Friedrichshafener
Stadtteilen Jettenhausen und Waggershausen
um 100 Meter.
Der Tag dieser Entscheidung
des Regierungspräsidiums (RP) Tübingen konnte kaum besser gewählt werden. Just
zur Einbringung des Doppelhaushalts für die Jahre 2014 und 2015 genehmigte die
Planungsbehörde die Verlängerung des geplanten Tunnels zwischen Jettenhausen und Waggershausen.
Die beste Nachricht dabei: Es ist kein zusätzliches Planfeststellungsverfahren
vorgesehen. Damit solle zusätzliche Bürokratie vermieden werden, heißt es dazu
am Montag in einer Mitteilung des Regierungspräsidiums.
Der verlängerte Tunnel ist
ein wichtiger Bestandteil der seit vielen Jahren geforderten West-Umgehung im
Zuge der Bundesstraße 31 zwischen Friedrichshafen und Immenstaad.
Der Planfeststellungsbeschluss für diesen für die Region so wichtigen
Verkehrsweg ist seit 20. Mai 2010 bestandskräftig. Derzeit fehlt nur noch die
Zusage für die entsprechenden Mittel für den Straßenbau. Diese werden auf rund
108 Millionen Euro veranschlagt. Davon entfallen auf den Bau der
Tunnelverlängerung von zunächst 600 auf jetzt 700 Meter 11,2 Millionen Euro.
Weitere 11,5 Millionen Euro bezahlt die Stadt Friedrichshafen als Ablösung für
Unterhalt und Betrieb.
„Wir freuen uns, dass das
Regierungspräsidium Tübingen die Verlängerung des Tunnels genehmigt hat. Die
Stadt steht zu ihren Zusagen und stellt die veranschlagten Mittel zur Verfügung.
Damit haben Regierungspräsidium und Stadt ihre Hausaufgaben gemacht“, erklärte
am Montag Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand auf Anfrage.
Wörtlich sagte Brand weiter: „Jetzt ist Berlin am Zuge und wir erwarten, dass
auch Frau Bundeskanzlerin Merkel ihr Wort hält. Alle erforderlichen
Vorbereitungen sind nun seitens der Stadt und des Regierungspräsidiums
getroffen“.
Sein Dank gehe an das Regierungspräsidium, das mit hohem Einsatz die
rechtlichen Voraussetzungen für den Baubeginn geschaffen hat. Es sei jetzt
ausschließlich eine Frage der Bereitstellung der Mittel durch den Bund und die
Ausführung durch das Land.
„Wir hoffen darauf, dass der Bund im Zuge der
Koalitionsverhandlungen mehr Geld für die Infrastruktur und damit den Ausbau
der B 31 bereitstellt. Nur mit mehr Geld für Straße und Schiene lassen sich die
zentralen Infrastrukturvorhaben in unserer Stadt verwirklichen! Wir setzen auf
ein klares Bekenntnis durch Bund und Land“, sagte Andreas Brand.
Die Prüfung durch die Planfeststellungsbehörde ergab, dass mit der
Tunnelverlängerung und den Folgeänderungen keine negativen Auswirkungen auf
öffentliche oder private Belange verbunden sind. Laut der Mitteilung des
Regierungspräsidiums kommt es stattdessen sogar zu Verbesserungen. So werden
nicht nur die Lärmauswirkungen sondern auch die Luftschadstoffimmissionen
weiter reduziert. Durch die um 100 Meter längere Tunnelüberdeckung, die mit
Boden bedeckt und begrünt wird, kommt es auch zu geringeren Beeinträchtigungen
der Schutzgüter Boden und Landschaft.
Auch fügen sich diese Planänderungen in die bisherige Gesamtkonzeption des
Vorhabens der Verlegung der B 31 zwischen Immenstaad
und Friedrichshafen ein, hebt das RP hervor.
Die Planunterlagen können vom 11. November bis 10. Dezember im Technischen
Rathaus der Stadt Friedrichshafen eingesehen werden.