Unterkühltes Ministerium

Auf die Begeisterung in Friedrichshafen, dass der Bau der B 31-Westumgehung seit Montag in greifbare Nähe gerückt scheint, reagiert das Berliner Bundesverkehrsministerium unterkühlt.Auf unsere per E-Mail zum Thema gestellten Fragen schreibt uns Ministeriumssprecher Ingo Strater folgendes: „Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) wurde über das Vorgehen der Landesregierung informiert, war bei dem Verfahren der Priorisierung aber nicht beteiligt. Es obliegt den gemäß grundgesetzlicher Regelung für die Planung und den Bau von Bundesfernstraßen zuständigen Ländern, dem BMVBS zum Bau anstehende Maßnahmen priorisierend vorzuschlagen.

Soweit sich zukünftig Möglichkeiten für Baubeginne von Bundesfernstraßenprojekten in Baden-Württemberg ergeben, entscheidet der Bund über die Projektauswahl. Die Prioritätenliste des Landes ist für den Bund nicht bindend, fließt jedoch in die Entscheidungsfindung ein.

Der Entwurf für den Bundeshaushalt 2013 und die weitere Finanzplanung bis 2016 sollen in der Kabinettssitzung am 27. Juni von der Bundesregierung beschlossen werden. Aussagen zu den in den nächsten Jahren zur Verfügung stehenden Mitteln für den Bundesfernstraßenbau in Baden-Württemberg können erst auf dieser Basis getroffen werden. Der Haushaltsentwurf 2013 und die Finanzplanung bis 2016 sind Grundlage für die im Herbst zwischen Bund und Land stattfindende Haushalts- und Finanzierungsprogramm-Besprechung. Erst dann wird sich auf der Grundlage der vom Land zu vertretenden Kostenentwicklung und dem daraus resultierenden Finanzierungsbedarf für die laufenden Bauvorhaben zeigen, ob und wann Mittel für Neubeginne zur Verfügung stehen“. (dim)