Weiterbau
der B 31 in greifbarer Nähe
19.06.2012
B 31 West bei Friedrichshafen landesweit auf Rang eins
Sichtlich erleichtert und zufrieden reagierte
Landtagsabgeordneter Martin Hahn (Grüne) gestern Abend in seinem Wahlkreisbüro
auf die guten Nachrichten aus Stuttgart. Dass der Bauabschnitt B 31 West
zwischen Waggershausen und Immenstaad
landesweit auf Platz eins rangierte, die B 30 Ravensburg Süd auf dem dritten
Platz landete und der Weiterbau der B 31 bei Überlingen die zweite Fünfergruppe
der Prioritätenliste anführte, nannte Hahn einen „wichtigen Schritt zur Lösung
der massiven Verkehrsprobleme“ am Nordufer des Bodensees. „Das ist ein guter
Tag für die Region“, erklärte der Abgeordnete: „Von diesem Ergebnis habe ich
geträumt.“
Im Westen Friedrichshafens und im Süden Ravensburgs
könnte der Spatenstich nun schon 2014 erfolgen, Überlingen käme nach dieser
Rangfolge voraussichtlich 2015/2016 dran. „Hier ist wichtig, dass die
Baumaßnahme bis zum Frühjahr 2020 abgeschlossen ist“, sagte Hahn mit Blick auf
die in diesem Jahr geplante Landesgartenschau.
Ganz sicher ist sich Martin Hahn nun auch, dass den
Vorstößen aus der Seeregionen keine nur subjektive Verkehrsüberlastung zu
Grunde lag. Auf der Basis „sachlicher Kriterien“ habe sich bestätigt, dass die
Bodenseeregion zu den Hauptproblemzonen im Land gehöre: „Das liegt nun klar auf
dem Tisch.“ Zuvor sei eine konsequente Priorisierung
nie erfolgt, weil die CDU/FDP-Vorgängerregierung zu viele Versprechungen
gemacht habe und zu viele enttäuscht hätte. Hahn: „Das konnte deshalb nur unter
Grün/Rot passieren.“
Die Oberbürgermeister Andreas Brand (Friedrichshafen) und
Sabine Becker (Überlingen) waren mit den anderen unmittelbar betroffenen
Stadtoberhäuptern von Ministerpräsident Kretschmann zum „Verkehrsgipfel“ und
zur Verkündigung nach Stuttgart eingeladen worden und konnten die frohe
Botschaft dort aufnehmen.
Ein gutes Gefühl hatte Hahn zwar schon gehabt, aber
sicher war er sich des guten Ergebnisses eine Stunde vor der offiziellen
Bekanntgabe noch nicht. Auf „Fangfragen“ an die Kollegen hatte es zwar das eine
oder andere leise Signal gegeben. Doch der Ministerpräsident selbst habe vor
sechs Tagen glaubhaft versichert, er kenne das Ergebnis noch nicht. Erstaunt
und froh zugleich ist Martin Hahn, dass im Vorfeld noch nichts „durchgestochen“
worden sei.
Seine Befürchtung sei bis zuletzt gewesen, sagt Hahn,
dass dem Projekt B 31 West die hohen Kosten zum Verhängnis werden könnten. Umso
überzeugender sei es, dass das mit 106 Millionen Euro zweitteuerste Projekt auf
Platz eins gelandet sei. Der Weiterbau bei Überlingen ist bis Nußdorf auf 32,3 Millionen kalkuliert und steht insgesamt
an sechster Stelle.
Auf der einen Seite sei
auch dieser Fortschritt in der Gesamtschau nur ein Teilerfolg, der nach der
Realisierung den Stau wieder weiter verlagere. Weiter gedacht heiße dies aber
für den gewünschten Netzschluss, dass man am Nadelöhr bei Hagnau
endlich weiter kommen müsse. „Hier muss man schnell anfangen zu planen“, betont
Martin Hahn. Ohne in den alten Reflex zu verfallen und Hoffnungen wecken zu
wollen, heiße das für ihn „Tunnel“. Auch wenn sich Hagnau
selbst noch an den Planfall 7.5 klammere, der aus
Hahns Sicht keine realistische Lösung verspricht. Auf der anderen Seite geht
der Grünen-Abgeordnete davon aus, dass sich „der Bund an die Prioritätenliste
halten wird. Das sind ja Koproduktionen.“ Die Bemühungen um eine private
Vorfinanzierung sind für Hahn nun obsolet geworden.