Der Bau der Umgehung der B 31
zwischen der Stadt Friedrichshafen und deren Nachbargemeinde Immenstaad ist aus
Sicht des Landes ab 2014 möglich. Dies ist nach den Angaben der Stadt
Friedrichshafen dem Prioritätenplan des Landes zu entnehmen, der heute Nachmittag
von der grün-roten Landesregierung in Stuttgart bekannt gegeben wurde.
Friedrichshafens
Oberbürgermeister Andreas Brand (Freie Wähler) kommentierte dies mit den
Worten: „Wir sind auf dem Treppchen.“ Auch der Bau der B 30-Süd bei Ravensburg
soll ab 2014 möglich sein. Ab 2015/2016 könne aus Sicht des Landes auch der
Abschnitt der B 31 bei Überlingen gebaut werden. Die Mittel für den Bau der
Bundesstraßen zuweisen muss Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU). Bisher
wurde vom Berliner Ministerium auf die noch nicht vorhandene Rangliste des
grün-rot regierten Landes verwiesen. Diese gibt es seit heute.
OB Brand bezeichnete die in
Stuttgart präsentierte Liste gegenüber dem SÜDKURIER als „hervorragendes
Ergebnis“ für die Region. Er hätte nicht damit gerechnet, dass sowohl die B
31-West bei Friedrichshafen wie die B 30-Süd und die B 31 bei Überlingen auf
„Champions League-Plätzen“ landen würden. Vom Bau der
B 30 profitiere die Stadt ja schließlich auch, was die Zufahrt zur Messe
anbelange, fügte er hinzu. Weiter wollte er die Rangliste zunächst nicht
kommentieren. Er verwies auf das morgen früh im Friedrichshafener
Ortsteil Fischbach nahe der dort verlaufenden B 31 vorgesehene
Pressegespräch.
Als richtige Entscheidung bezeichnete der CDU-Landtagsabgeordnete des
Bodenseekreises, Ulrich Müller, in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER die heute
präsentierte Rangliste. Unter den fünf Bundesstraßenbauten, die die
Landesregierung ab 2014 in Baden-Württemberg verwirklicht sehen möchte, sei der
Bau der B 31-Westumgehung das teuerste Projekt. Dass der Weiterbau der B 31 bei
Überlingen erst ab 2016 folgen solle, ist für ihn nachvollziehbar, da der
Verkehr auf der B 31 bei Friedrichshafen noch mitten durch die Stadt verlaufe.
Bis zur in Überlingen geplanten Landesgartenschau, die es im Jahr 2020 geben
soll, könne dennoch der Überlinger B 31-Abschnitt fertig sein, so Müller
optimistisch.
„Es bliebt zu hoffen, dass
2014 auch gebaut wird und nicht noch Stolpersteine in den Weg gelegt werden“,
sagte Achim Brotzer, Fraktionsvorsitzender der CDU im
Friedrichshafener Gemeinderat in einem Gespräch mit
dem SÜDKURIER. Ein langer gemeinsamer Kampf, an dem sich viele beteiligt haben,
trage nun Früchte, freute sich Brotzer über die
Rangfolge des B 31-Projekts zwischen Immenstaad und Friedrichshafen. Er
persönlich hatte mit einem so weit vorne liegenden Platz der Westumgehung der B
31 nicht gerechnet.
Monika Blank,
Fraktionssprecherin der Grünen im Häfler Gemeinderat,
sagte gegenüber dem SÜDKURIER, für das ganze Land Baden-Württemberg sei mit der
nun vorgelegten Rangliste der richtige Weg eingeschlagen worden. Mit der Priorisierung der Bundesstraßen-Projekte im Land sei die
bisherige „Politik der Versprechungen“ nun beendet. Für die Bauten von
Bundesstraßen im Land gebe es nun eine klare Struktur. Die Rangfolge der
Straßenbauprojekte bilde den politischen Willen der Mehrheitsmeinung in
Friedrichshafen ab. „Wir akzeptieren die vorgenommene Einteilung“, sagte sie.
Die Grünen im Häfler Gemeinderat hatten bisher den
aus ihrer Sicht zu großzügig geplanten Bau der Westumgehung kritisiert.