Friedrichshafen 

03.02.2012  .

Fischbacher diskutieren Tempolimit

Nächtliches Tempo 30 entlang der B 31: Wer könnte besser über konkrete Erkenntnisse Auskunft geben, als Fischbacherinnen und Fischbacher, die von der Neuregelung hautnah betroffen sind. Das zeigt sich auch bei der regen Diskussion – die von Regionalleiter Herbert Guth während der Gesprächsrunde „Der SÜDKURIER gibt einen aus“ im Hotel Maier angestoßen wird.

 „Schlecht ausgeschildert“, so der Eindruck von Astrid Gieraths. „Wie könnte es sonst sein, dass viele Autofahrer auch tagsüber in gemütlichem Tempo durch die Ortschaft tuckern? Sind das nur Nicht-Häfler?“ Dass gerade auch Auswärtige, die aus Richtung Immenstaad kommen, schlagartig aufs Bremspedal treten, wenn sie den Blitzer erkennen und anschließend wieder beschleunigen, diese Erfahrung hat Jürgen Stapelmann gemacht. „Tatsache ist, dass es nachts deutlich ruhiger geworden ist“, betont Hotelchef Hubert Maier. „Das wissen die direkten Anwohner sehr zu schätzen.“

„Ich denke, dass viele Kritiker inzwischen überzeugt wurden“, so die lobende Ergänzung von Berthold Sterk von der Fischbacher Runde. Auch Ernst Haller ist der Meinung, dass sich viele anfängliche Bedenken mittlerweile erledigt hätten. „Das befürchtete ständige Abbremsen und wieder Beschleunigen habe ich bisher nicht erlebt. Ich glaube auch nicht, dass die Autofahrer andere Ausweichstraßen suchen“, sagt der Vorsitzende des Fischbacher Geschichtsvereins.

Man dürfe allerdings nicht vergessen, dass es sich um ein Häfler Gesamtthema handele, das nicht nur Fischbach betreffe, sagt Hubert Maier. „Schließlich muss man auch die Albrechtstraße denken.“ Ob Nachbesserungen notwendig sind? „Gerade im Sommer ist sicherlich eine Neubewertung sinnvoll“, betont Gemeinderat Daniel Oberschelp. „Wenn zum Beispiel junge Leute mit offenem Fenster und lauter Musik die B 31 befahren.“ Wie auch immer: „Der aktuelle Zustand ist im Entwicklungsprozess“, betonten alle Gesprächsteilnehmer an diesem Abend, „und darf nicht als Dauerlösung gesehen werden.“

Der Autoverkehr ist aber nur die eine Seite der Medaille. Auch Fahrradfahrer müssten sich an die Verkehrsregeln halten, darin sind sich alle einig. Soviel zur Theorie. Dass Radler gerade in Fischbach sich allzu oft auf der falschen Straßenseite bewegen bei Dunkelheit ohne Licht, womöglich noch bei Rot über die Ampel fahren, auch das wird von vielen Fischbachern tagtäglich registriert.

„Geschützter für Radfahrer und geschickter für Autofahrer“, befindet Hannelore Böck den Seitenstreifen in der Kapitän-Wagner-Straße, und damit als „tolle Lösung“. Und wie sieht es mit den unbeleuchteten Radwegen und den zugehörigen Zuständigkeiten, etwa in Richtung Spaltenstein-Schnetzenhausen aus? „Wären hier Solarzellen nicht am sinnvollsten?“, fragt sich Ernst Haller.