22.06.2011 .
Die geplante Erörterung im Juli findet nicht statt: Das
Regierungspräsidium lässt stattdessengeänderte Pläne
neu auslegen
Markdorf (gup) Wird auch dieses Thema zu einer
unendlichen Geschichte werden? Zu einer möglichen Baureife der Südumfahrung Markdorf zur Jahreswende, wie von den
Befürwortern noch Anfang des Jahres gehofft, wird es definitiv nicht mehr
kommen können. Denn das Regierungspräsidium (RP) Tübingen lässt das
Planfeststellungsverfahren neu aufrollen.
Statt des ursprünglich für diesen Juli anvisiert gewesenen
Erörterungstermins vor Ort in Markdorf, bei dem das RP zu den Einwendungen
nochmals abschließend Stellung genommen hätte, werden nun die geänderten
Planunterlagen erneut öffentlich ausgelegt. Währenddessen und danach wird sich
wieder eine neuerliche Einwendungsfrist anschließen. Damit rückt der
Erörterungstermin als letzte Instanz vor der Entscheidung zur Planreife wieder in weite Ferne. Denn die Einwendungen, die
zu den geänderten Unterlagen eingehen werden, müssen natürlich ebenfalls wieder
bearbeitet werden. Für die Gegner des Projektes – unter anderem Initiativen aus
Markdorf und Ittendorf sowie Pro Kluftern – stellt die erneute Auslegung
zumindest einen Etappensieg dar, denn nun ist das Einwendungsverfahren wieder
eröffnet.
Das RP, so heißt es in der gestrigen Mitteilung der Behörde, führe zum
Planfeststellungsverfahren für den Neubau der Ortsumgehung Markdorf als K 7743
neu eine erneute Auslegung und Anhörung zu den Planänderungen durch. Diese sei
nach der Änderung von Planunterlagen durch das Landratsamt Bodenseekreis
notwendig geworden, heißt es. Zu der geplanten, etwa drei Kilometer langen
Südumfahrung zwischen der B 33 und der L 207 seien die Verkehrsuntersuchung,
die Lärmuntersuchung und das Luftschadstoffgutachten aktualisiert worden. Bei
der Aktualisierung der Verkehrsuntersuchung seien „die sich seit 2008
ergebenden wesentlichen Änderungen der Randbedingungen wie etwa Veränderungen
bei Gewerbegebieten berücksichtigt worden“. Auf der Grundlage dieser
Aktualisierung habe das RP auch die Lärmuntersuchung
angepasst. Zudem seien die „mittelbaren Lärmauswirkungen“ der Südumfahrung auf
die Ortsdurchfahrten von Markdorf, Leimbach, Hepbach, Ittendorf, Stetten,
Kluftern und Lipbach untersucht worden, heißt es. Ferner sei das
Luftschadstoffgutachten fortgeschrieben worden.
Die geänderten Planunterlagen liegen von Montag, 27. Juni, bis Dienstag,
26. Juli, in den Rathäusern von Markdorf und Friedrichshafen zur Einsicht aus,
sowie erstmals auch im Rathaus in Stetten, wo zusätzlich noch die ursprünglichen
Pläne einzusehen sind. Jeder kann bis einschließlich Dienstag, 9. August,
schriftlich oder zur Niederschrift Einwendungen gegen die Planänderungen
erheben.