Leserbrief die Verkehrsplanung für das Bodensee-Hinterland betreffend

 

 

Die Presse kolportierte jüngst Mutmaßungen über die sog. Südumfahrung Markdorf. Es spekulierten Markdorfs Bürgermeister Gerber und der CDU-Dauerkommentator U. Müller, der als Ex-Verkehrsminister maßgebliche Schuld trägt an den derzeitigen Verkehrsplanungswirren und verständlicherweise für Herrn Knauer ein Grund ist, aus der CDU auszutreten. Die beiden Herren verschwiegen aber, dass die geplante,. vermittels Finanzierungstricks als Kreisstraße getarnte Umleitung der Markdorf durchschneidenden B 33 nach Süden (zu Lasten und zum Ärger Klufterns auf FN-Gemarkung) Bundesstraße bleibt, solange sie Bundessstraßen-Aufgaben erfüllt. Sie müsste also vom Bund bezahlt werden. Nach Westen soll die sog. „Umfahrung“ Bermatingen als Landesstraße anschließen. Sie wäre demnach vom Land B.-W. zu bezahlen. Das von den beiden Herren angestrebte überaus fragwürdige Planungskonzept ist also mehrfach gefährdet und hat sehr viele, m.E. sehr vernünftige Gegner.

 

Die von den bislang Macht haltenden verfolgte, absurd überzogene Straßenplanung im Bodenseekreis hätte (die diagonal aus dem Hinterland zum See stoßende B 33 nicht mitgerechnet), statt der nur notwendigen, durchgehenden drei (maximal vier)  Ost-West-Fahrspuren, acht solcher Fahrspuren zur Folge. Letztere würden das noch einigermaßen  intakte Bodensee-Hinterland durchschneiden und bislang geschützte Bereiche zerstören. Geplant sind: Die alte, seenahe B 31 mit zwei Spuren, die B 31neu mit vier Spuren und Herrn Gerbers angestrebte Hinterlandstraße mit weiteren zwei Spuren. Diese sollen exakt auf der Trassenlinie des vom RP schon zu Planungsbeginn wegen größter zu erwartender Umweltschäden zugunsten des P 7.5 verworfenen P 2A verlaufen. Auch diese Ost-West-Trasse wird als eine Reihe von fälschlich so genannten „Ortsumfahrungen“ getarnt, obwohl sie meist ortsfern liegt und deshalb als Ortsumfahrung verkehrstechnisch kaum wirksam wird.

 

Man will also, absolut nicht an Fakten orientiert, sondern wirklich maßlos den P 7.5 und den P 2A kombinieren und so beide Planungsfälle zugleich realisieren, mit zumindest doppelten Kosten und verheerenden Umweltschäden als Folge. Es ist eine Schande, dass sich das RP Tübingen (bzw. seine Straßenplaner) für solche Manipulationen benutzen lässt und zugleich Beleg für die Macht und Einflussmöglichkeit von bestimmten mit der Regionalpolitik verfilzten Interessengruppen.

 

Vielleicht finden ja die Grün-Roten zur Vernunft zurück; sie werden auch daran zu beurteilen sein. Die Grünen zumindest wollen statt des Straßenneubaus der parallel laufenden Ost-West-Trassen des P 7.5 und P 2A, westlich Fischbach, nur die alte

B 31 dreispurig ausbauen. Und zwar mit einem Tunnel bei Hagnau, der mit dem vielen durch die Beschränkung auf Straßenausbau eingesparten Geld dann auch bezahlbar ist.

 

Rudolf Moser

Lettenhof, 88677 Markdorf