Sichtvermerk für B 31 West bis Ende des Jahres

 

                     FRIEDRICHSHAFEN (sz) - Bis Ende des Jahres wird aller Voraussicht nach der Sichtvermerk

                     durch den Bund für die B 31 neu Friedrichshafen-West, also vom Colsmanknoten bis

                     Immenstaad, erteilt werden. Diese positive Nachricht erhielten der Bundestagsabgeordnete

                     Rudolf Bindig sowie sein Landtagskollege Norbert Zeller und SPD-Gemeinderatsmitglied

                     Karl-Heinz Mommertz gestern aus dem Munde des zuständigen Staatssek retärs im

                     Bundesverkehrsministerium, Stephan Hilsberg.

 

                                        

 

                     Hilsberg hatte sich mit den SPD-Politikern auf Initiative der beiden Abgeordneten im

                     Flughafengebäude zu einem Arbeitsgespräch getroffen, bevor er zur Einweihung der B 30 nach

                     Ravensburg eilte. Nachdem ein früherer Planfeststellungsbeschluss per Gerichtsentscheid

                     gekippt worden war, hatte das Land Baden-Württemberg im Februar dieses Jahres endlich die

                     Unterlagen zur B 31 neu - Friedrichshafen-West nach Bonn gesandt, um den so genannten

                     Sichtvermerk einzuholen.

 

                     Der Sichtvermerk ist Voraussetzung, um das erneute Planfeststellungsverfahren einleiten zu

                     können. Der vom Land vorgelegte Planentwurf wurde nach der "alten", gültigen

                     Bedarfsplanung erstellt, was zur Folge hat, dass der Tunnel in Waggershausen lediglich

                     zweistreifig geplant ist. Da aber der Planungsfall 7 laut Staatssekretär Hilsberg für den Bund

                     Grundlage der Straßenplanung im Bodenseeraum ist, sei es geradezu zwingend, dass der

                     Tunnel ebenfalls vierstreifig gebaut werde. "Bei einem Verkehrsaufkommen von über 28 000

                     Fahrzeugen ist die Belastung für eine zweistreifige Straße längst überschritten," betonte er

                     gestern.

 

                     Bereits im Mai hatte der Bund das Land darum gebeten, entsprechende Änderungen in der

                     Planung vorzunehmen. Hilsberg legt großen Wert darauf, dass der Entwurf nicht zurückgesandt

                     wurde, sondern mit einem so genannten "Deckblatt" ergänzt werden soll, so dass bis Ende

                     des Jahres der Sichtvermerk erteilt werden könnte. Die Gesprächsteilnehmer begrüßten die

                     Erweiterung des Tunnels, wobei Zeller anmerkte, dass das Land selbst hätte auf die Idee

                     kommen können, einen vierstreifigen Tunnel zu beantragen.

 

                     Hilsberg und Bindig sind sich sicher, dass die durchgängige Vierstreifigkeit in der

                     Fortschreibung des Bedarfsplans kommen werde. Insofern sei die durch den Bund angeregte

                     Planungserweiterung lediglich eine Vorwegnahme einer künftigen Entscheidung. Mit welchen

                     Mehrkosten zu rechnen sei, konnte Hilsberg noch nicht sagen. "Der Bund akzeptiert

                     grundsätzlich den Tunnel aus städtebaulicher Sicht auf einer Länge von 480 Metern." Erfreut

                     sei zur Kenntnis genommen worden, dass die Stadt Friedrichshafen die Kosten für weitere 120

                     Meter übernehmen werde. Mommertz: "Damit bekommen unsere Menschen in Waggershausen

                     einen optimalen Lärmschutz."

 

                     Zeller und Bindig erinnerten Hilsberg daran, dass mit dem Planungsfall 7 die bisher noch im

                     Bedarfsplan enthaltene "gelbe Linie" wegfallen werde und somit Kosten eingespart werden.

                     Dasselbe gelte für Ausbaumaßnahmen auf der B 33. Auf die Frage Zellers nach dem

                     Dornierknoten in Immen-staad unterstützt Hilsberg die Bitte des Landes, diese Maßnahme

                     vom Verfahren der B 31 FN-West abzutrennen, um so schneller zu einer Realisierung zu

                     kommen.