OB: Trasse durch Lipbach undenkbar
KLUFTERN (eli) - Oberbürgermeister Josef Büchelmeier hat am Donnerstagabend die
Ortschaftsratssitzung in Kluftern besucht. Im Mittelpunkt stand der Protest der Bürger gegen
die geplante Südumfahrung Markdorf.
"Mehr als zehn Jahre lang bin ich zweimal täglich mit dem Auto durch Kluftern gefahren",
sagte Oberbürgermeister Josef Büchelmeier in der Klufterner Ortschaftsratssitzung. "Daher
kenne ich die Verkehrssituation." Seine Meinung zur Südumfahrung Markdorf habe von der
ersten Sekunde an festgestanden: "Es kann nicht sein, dass eine Gemeinde ihre Probleme zu
Lasten anderer löst, ohne vorher auf sie zuzugehen."
Die Markdorfer wollen beim Bau der Straße auf die Gemarkung Lipbach ausweichen, damit ihre
eigenen Bürger vom Verkehrslärm nicht gestört werden. Die geplante Trasse würde allerdings
nah an den Häusern dieses Klufterner Ortsteils vorbeiführen. Ortschaftsratsvorsitzender Leo
Benz überreichte dem Oberbürgermeister eine Liste mit 140 Unterschriften von Klufterner
Bürgern, die ihren Protest gegen den Plan zum Ausdruck bringen. Büchelmeier versprach, sich
mit seinem Markdorfer Kollegen in Verbindung zu setzen. "Schon vom Augenschein in der
Landschaft her wäre die Trasse undenkbar. Die Gemeinden müssen aufeinander zugehen."
Hans-Jürgen Winkel vom Stadtplanungsamt stellte den aktuellen Bebauungsplan fürs Gebiet
"Auf dem Huben II" vor. Die Ortschaftsräte bemerkten erfreut, dass ihre Vorschläge aus den
vorigen Sitzungen meist in die Planung aufgenommen worden sind. Einziger Kritikpunkt war die
Frage der Solarenergie, die im Entwurf nicht vorgesehen ist. "Gerade jetzt, da die Stadt
Friedrichshafen Solarenergie fördert, sollten wir die Gelegenheit nutzen", kommentierten
mehrere Ratsmitglieder den Plan. Der Diplomingenieur wies darauf hin, dass es schwierig sei,
die Häuser in diesem Gebiet nach Süden auszurichten. "Aber ich werde darüber nachdenken,
was sich tun lässt", fügte er hinzu. Damit erklärte sich der Ortschaftsrat einverstanden.
Ein weiteres Thema war die Umstellung der Friedhofsgebühren auf die neue europäische
Währung. Klufterns Ortschaftsräte bemängelten, dass in dem Entwurf die im März fällige
Gebührenerhöhung mit eingerechnet sei. Einstimmig wurde beschlossen, zuerst die Preise
möglichst exakt in Euro umzurechnen und später diese Gebühren zu erhöhen.
Oberbürgermeister Büchelmeier nahm den Vorschlag positiv auf: "Eine konstruktiv-kritische
Diskussion muss sein. Sie darf allerdings nicht verletzen."