"Land soll Gemeindeanteile bezahlen"

 

                     MARKDORF/BERMATINGEN - Die Landesregierung soll sich an den Kosten der

                     Südumfahrung beteiligen, fordert der Landtagsabgeordnete Norbert Zeller in einer "kleinen

                     Anfrage".

 

 

                     Von unserem Redakteur Gerd Ahrendt

 

                     "Ist die Landesregierung bereit, die Umfahrungen Bermatingen und möglicherweise Markdorf

                     als Landesaufgabe zu sehen, und wird sie deshalb die kommunalen Anteile der Gemeinden

                     Markdorf und Bermatingen sowie des Bodenseekreises an den jeweiligen Umfahrungen aus

                     Landesmitteln übernehmen?", heißt es wörtlich in der schriftlichen Anfrage des

                     SPD-Bodenseekreis-Abgeordneten.

 

                     Außerdem will Zeller von der Landesregierung wissen, wie sie das Projekt "beziehungsweise

                     eine anderweitige verkehrspolitische Lösung für Markdorf vor dem Hintergrund des

                     Planungsfalles 7.5 aus landespolitischer Sicht" beurteilt.

 

                     Zur Begründung schreibt Zeller, weder die Stadt Markdorf und schon gar nicht die Gemeinde

                     Bermatingen seien in der Lage, aus eigenen Mitteln den kommunalen Anteil von je drei

                     Millionen Mark an den Straßenbauprojekten zu finanzieren. Auch der Bodenseekreis werde

                     kaum in der Lage sein, seinen Anteil von sechs Millionen Mark zu übernehmen.

 

                     "Da es sich bei den Umfahrungen um Trassen handelt, die nicht in erster Linie dem

                     gemeindlichen Verkehr dienen, sondern vielmehr überregionale Verkehrsflüsse im nördlichen

                     Bodenseeuferbereich lenken, ist eine Finanzierungs-Übernahme der kommunalen Anteile

                     durch das Land Baden-Württemberg schon von der Sache her begründet", betont der

                     Abgeordnete.

 

                     Umwelt- und Verkehrsminister Ulrich Müller (CDU) hat für das etwa 40 Millionen Mark teure

                     Projekt schon vor Monaten einen 70-prozentigen Zuschuss aus Mitteln des

                     Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungs-Gesetzes (GVFG) in Aussicht gestellt. Anfang April

                     fasste der Kreistag des Bodenseekreises daraufhin den Grundsatzbeschluss zur Übernahme

                     der Baulast, damit die Umgehung als Kreisstraße verwirklicht werden kann.

 

                     Mehrheitlich für die Südumfahrung ausgesprochen haben sich auch die Kommunalparlamente

                     von Bermatingen und Markdorf (die SZ berichtete).