Kritik an Kampagne der B 33-Anwohner

 

                     MARKDORF (sz) - Kritisch bewertet die Umweltgruppe die Art und Weise, wie sich Anwohner

                     der B 33 für eine Südumfahrung Markdorfs einsetzen. Bei einem Treffen der Gruppe wurden

                     zudem mit Professor Joachim Laufer von der FH Konstanz Möglichkeiten diskutiert, die Stadt

                     mit Hilfe eines Tunnels vom Durchgangsverkehr zu entlasten.

 

                     

 

                     30 Interessierte waren zur Veranstaltung der Umweltgruppe ins Gasthaus "Bürgerstuben"

                     gekommen. Thema des Abends war die Frage, wie die Stadt vom Verkehr entlastet werden

                     kann, ohne dass eine "die Landschaft zerschneidende und zerstörende Südumfahrung", so die

                     Umweltgruppe in einer Pressemitteilung, gebaut werden muss. Im Mittelpunkt der

                     Betrachtung stand die Variante eines Stadttunnels, der zwischen Kreisel Ittendorfer Straße/B

                     33 und Ampel beim Bischofsschloss beginnen und nach der ESSO-Tankstelle enden würde.

                     Ein solcher Stadttunnel hätte, so hatten es sich einige Mitglieder der Umweltgruppe überlegt,

                     auch den Vorteil, dass er wegen seiner Kürze finanziell mit einer weiträumigen oberirdischen

                     Südumfahrung konkurrieren könnte.

 

                     Die Ausführungen von Professor Joachim Laufer, Tunnelbaufachmann von der Fachhochschule

                     Konstanz, zeigten aber, dass ein solcher Bau viele technische Schwierigkeiten mit sich

                     brächte. Ein Problem könnten Erdbewegungen sein, die durch die Führung des Tunnels am

                     Fuße eines Hangs bedingt wären. Interessant und bedenkenswert erschien der Versammlung

                     Laufers Hinweis auf eine andere Form der Tunnellösung, die als so genannter Trogbau am

                     Rande der Stadt verliefe.

 

                     Grundsätzlich kritisierte der Referent am Projekt einer Südumfahrung, dass man hier nicht von

                     einem großräumigen Verkehrsgesamtkonzept her plane, sondern nur ein kleines Teilstück im

                     Auge habe, ohne die Vernetzungswirkungen zu erkennen.

 

                     Im nichtoffiziellen Teil der Versammlung wurde, so die Pressemitteilung, über die "auf den

                     Bau einer Südumfahrung abzielende Kampagne der B 33-Anlieger" gesprochen. Unstrittig sei

                     gewesen, dass die Anlieger ihre Interessen vertreten können und sollen, selbst wenn es

                     lautstark geschehe. Es wurde aber bedauert, dass die Anwohner die Diskussion eng führten.

                     Es werde so getan, als ob es bei der Entscheidung für oder gegen eine Südumfahrung allein

                     um die Frage gehe: Werden die Anwohner geschützt oder schützt man die Landschaft?

 

                     Tatsächlich stehe dem Interesse der Anwohner aber mehr gegenüber als "bloßer

                     Landschaftsschutz". Die Folgen einer Südumfahrung beträfen immer auch Menschen:

                     Landwirte, Bewohner des Südstadtrands, Erholungssuchende aus Markdorf, Urlauber und

                     schließlich nachfolgende Generationen, für die die Schönheit dieser Landschaft als großer

                     Wert zu erhalten sei.