Im Auto 2007 auf der B 31 neu durch die Stadt?

 

                     FRIEDRICHSHAFEN - Straßenbauer legen sich an der B 31 neu ins Zeug. Das Teilstück 2a

                     (Löwentalviadukt bis Colsmanknoten) soll Mitte November freigegeben werden. Gute

                     Aussichten auch für den Weiterbau. 2007 könnte der B 31-Verkehr auf der gesamten Länge

                     der Neubaustrecke durch die Stadt fließen - vorausgesetzt, es klagt niemand.

 

 

                     Von unserem Redakteur Sylvio Godon-von Ammon

 

                     Im Straßenbauamt Überlingen ist die Stimmung prächtig. Die Arbeiten an Friedrichshafens B

                     31 neu, das bestätigt Pressereferent Tobias Gehr nur zu gern, liegen genau im Zeitplan. Der

                     Freigabe der Strecke vom Löwental-viadukt bis zum Colsmanknoten steht außer der

                     Vereinbarung des Einweihungstermins mit dem Verkehrsminister für den November nichts

                     mehr im Weg.

 

                     Bei einem Vorhaben, dessen Anfänge im Jahr 1979 liegen, ist das schon etwas Besonderes -

                     damals hatte der Baubeginn für das Teilstück 1 (Friedrichshafen Ost bis Löwentalviadukt) die

                     langwierige, innerstädtische Gesamtbaumaßnahme eingeleitet. Der Bau des Teilstückes bis

                     zum Colsmanknoten hat, gemessen an den für die B 31 neu üblichen Planungsvorläufen, nicht

                     lang gedauert, genau gesagt sieben Jahre. Die Kosten sind beträchtlich, bleiben aber im

                     Rahmen des Geplanten, wie der Presserferent versichert. Seit 1994 hat die im Endausbau 2,1

                     Kilometer lange Teilstrecke 65 Millionen Mark verschlungen, mit Grunderwerb sind es sogar

                     75,5 Millionen Mark. Jetzt richten sich die Augen der Straßenbauplaner gebannt auf den

                     Weiterbau, das Teilstück 2b, die 8,3 Kilometer lange Strecke vom Colsmanknoten bis an den

                     Lipbach bei Immenstaad. Erst vor kurzem hatte Verkehrsminister Ulrich Müller die

                     Aussichten für eine baldige Planfeststellung und den raschen Weiterbau optimistisch

                     eingeschätzt. "Sofern keine Klagen kommen, kann es in Friedrichshafen sehr schnell gehen",

                     hatte er in einem Interviews bei der Eröffnung der B 30- Teilstrecke nahe Ravensburg einem

                     Fernsehsender gesagt. In Überlingen und Tübingen teilt man die Ansicht Müllers. "Es stimmt.

                     Wir wollen 2002 in die Planfeststellung für das Teilstück Colsmanknoten-Immenstaad

                     gehen", sagte Ulrich Kunze gestern der Schwäbischen Zeitung. Der Referatsleiter der

                     Abteilung IV im Regierungspräsidium Tübingen hat die Planung der B 31 neu in

                     Friedrichshafen und Eriskirch unter seinen Fittichen.

 

                     Kunze schließt nicht aus, dass der B31-Verkehr bereits 2007 oder 2008 auf der gesamten

                     Länge der Neubau-strecke durch die Stadt fließen könnte. Dazu bedarf es allerdings einiger

                     wesentlicher Voraussetzungen. Nach der Planfeststellung darf es keine oder nur schnell

                     lösbare Klagen von privater Seite geben. Bauausführungsplanung und reine Bauzeit müssen

                     nahtlos inein-ander übergehen. Vor allem aber muss der Bund jährlich Finanzmittel in Höhe

                     von 20 Millionen Mark für den Bau zuteilen.

 

                     117, 5 Millionen Mark sind für das Stück zwischen Colsmanknoten und Immenstaad

                     veranschlagt, wenn es wie bisher geplant eine Lösung mit einem einröhrigen Tunnel auf der

                     Höhe Waggershausens geben sollte. Doch die steht schon in Frage. Das

                     Bundesverkehrsministerium hat den ersten Entwurf der Bauplanung zurückgegeben mit der

                     Maßgabe, eine neue Planung mit einem vierspurigen Tunnel auszuarbeiten. Müsste dieser

                     gebaut werden, stiegen die Kosten für die 8,3 Kilometer lange Strecke um 15 Millionen Mark.

                     Das zweite Teilstück würde dann 132 Millionen Mark kosten.