Gerber: B 31 neu möglichst weit weg von Ittendorf
MARKDORF - Die seeferne Trasse der B 31 neu ist endgültig vom Tisch.
Regierungspräsident
Hubert Wicker informierte gestern die
Bürgermeister der betroffenen Städte und Gemeinden
über das Ergebnis des Raumordnungsverfahrens im sogenannten Planungsfall
7.
Von unserem Redaktionsmitglied Stefan Steinhauer
Die Entscheidung ist eindeutig zugunsten der Variante 7.5 gefallen. Nach
Auffassung des
Tübinger Regierungspräsidiums (RP) ist die Variante 7.5 "am besten
geeignet, einen
Inter-essenausgleich zwischen allen relevanten Belangen zu
schaffen".
Die Variante 7.5 sieht von Überlingen bis Meersburg einen Ausbau der
bestehenden B 31 vor.
Danach wird die Gemeinde Stetten nördlich umfahren und auf etwa 900
Metern auf der
heutigen B 33 verlaufen. Südlich von Ittendorf
soll die Straße dann in südwestlicher Richtung
bis nach Immenstadt geführt werden.
"Die Auswirkungen auf die Landwirtschaft sind bei der Variante 7.5
insgesamt noch
vertretbar", sagte der Regierungspräsident. Anders sei es dagegen
bei der seefernen
Trassenführung der Variante 2a. "Die hochwertigen Waldgebiete
nördlich von
Uhldingen-Mühlhofen und die
kulturhistorisch bedeutsame Salemer Weiherlandschaft
wären
von dieser Lösung erherblich
beeinträchtigt", hieß es beim RP.
Zufrieden äußerte sich Markdorfs Bürgermeister Bernd Gerber über den
Ausgang des
Verfahrens. "Wir waren von dem Ergebniss
eigentlich nicht überrascht", erklärte Gerber
gestern Abend auf Anfrage der Schwäbischen Zeitung. "Nun müssen wir
schauen, dass unsere
Stellungnahmen auch beim Linien- und Planfeststellungsverfahren
berücksichtigt werden", so
Markdorfs Bürgermeister.
Denn: Mit dem Abschluss des Raumordnungsverfahrens ist lediglich die
raumordnerische
Verträglichkeit der Planung 7.5 bestätigt worden. Darin berücksichtigt
sind die
Umweltverträglichkeit und die Auswirkungen auf Mensch, Kultur- und
Sachgüter. Der genaue
Straßenverlauf muss nun in einem Linienverfahren festgelegt werden.
"Wir möchten natürlich, dass die B 31 neu möglichst weit von Ittendorf abrückt", zeigt Gerber
schon
heute die Ausrichtung einer möglichen Markdorfer
Stellungnahme. Wann die allerdings
gefragt sein wird, steht noch in den Sternen. "Über die Zeitabläufe
kann man derzeit übehaupt
nichts sagen", so Gerber. Der Regierungspräsident hatte die
Bürgermeister in Tübingen
bereits vorgewarnt. "Wir haben viele Vorhaben und wenig Geld",
sagte Wicker. Selbst die
Linien- und die Planfeststellung wird sich möglicherweise
"jahrelang hinziehen", befürchtet
denn auch Markdorfs Bürgermeister.
Keine Konsequenzen sieht Gerber durch die Tübinger Entscheidung auf die
geplante
Südumfahrung. "Die nachrangigen Maßnahmen des Verkehrsnetzes sind
nicht bewertet
worden."
Weitere und nähere Auskünfte zum abgeschlossenen Verfahren möchte der Markdorfer
Verwaltungschef erst abgeben "wenn ich den Abschlussbericht
komplett gelesen habe".
Allein das dürfte einige Zeit in Anspruch nehmen: Der Bericht umfasst
satte 160 Seiten.
Rund um den See