"Ganz Markdorf gewinnt an Lebensqualität"

 

                     MARKDORF - Kaum haben die Anrainer der verkehrsüberlasteten B 33 ihr Engagement für

                     eine Markdorfer Südumfahrung in zwei Interessengruppen gebündelt, da steht auch schon die

                     Marschroute fest: Mit geballter Öffentlichkeitsarbeit will man möglichst viele Markdorfer bis

                     zur Bürgeranhörung im kommenden Jahr hinter sich scharen. SZ-Mitarbeiter Michael

                     Kleinganz sprach mit Elvira Liewer von der Interessengruppe Verkehrsentlastung Riedheim.

 

                     

 

                     SZ: 300 Unterschriften aus Hepbach, Leimbach und Stadel für die Umfahrung gehen

                     maßgeblich auf Ihre Initiative zurück. Bei der Übergabe machte Bürgermeister Bernd Gerber

                     aus seiner Solidarität keinen Hehl. Die Zeichen scheinen also nicht schlecht zu stehen.

 

                     Liewer: Das kann man so sagen. Nach der Gründungsversammlung in der "Letzte" standen die

                     Telefone nicht mehr still. Dadurch ist die Diskussion über die Umfahrung bei uns in den

                     letzten vier Wochen ganz extrem angekurbelt worden. Auf der Straße, an der Tür, im Garten:

                     Im ganzen Dorf sind wir mit den Bürgern ins Gespräch gekommen.

 

                     SZ: "Wir", das sind die offiziellen Sprecher und Sprecherinnen der Interessengemeinschaft?

 

                     Liewer: Ja. Außer mir sind sind das aus Leimbach Konrad Knoblauch, Renate Nitsche, Roland

                     Bosch, Siegfried Scheuermann, Michael und Caroline Ertl, und aus Hepbach Christa Flachs

                     und August Alber.

 

                     SZ: Bürgermeister Bernd Gerber hat Unterstützung für ihre Öffentlichkeitsarbeit signalisiert.

                     Ein informelles Treffen ist ja bereits zugesagt.

 

                     Liewer: Das ist sinnvoll. Ich stelle nämlich eine enorme Verunsicherung bei vielen Bürgern

                     fest. Man hört ja die tollsten Märchen, wo die Trasse der Umgehungsstraße einmal laufen soll.

                     Deshalb werden wir uns gemeinsam mit der Markdorfer "Interessengruppe pro Umfahrung"

                     noch gründlicher über die Planungen informieren. Als Ansprechpartner können wir das Wissen

                     dann an die Bürger weitergeben. Es ist gut zu wissen, dass wir hier bei der Stadt nicht auf

                     Widerstand stoßen. Nicht auszudenken, wenn wir an zwei Fronten kämpfen müssten.

 

                     SZ: Wie ist der Kontakt zur Markdorfer Interessengruppe? Inwieweit stimmt man sich ab?

 

                     Liewer: Gerade bei den bevorstehenden Informationsveranstaltungen werden wir sehr eng

                     zusammenarbeiten und uns gegenseitig unterstützen. Es wäre ja der größte Quatsch, wenn wir

                     in der selben Sache gegeneinander schaffen.

 

                     SZ: Wobei ihre Forderung explizit noch mehr beinhaltet.

 

                     Liewer: Wir betonen, dass keine Planung gemacht werden darf, in der die übrigen Ortsteile

                     vegessen werden.

 

                     SZ: Wie wollen Sie diejenigen für sich gewinnen, die das Verkehrsproblem an der

                     Ortsdurchfahrt nicht täglich vor der Nase haben?

 

                     Liewer: Es ist doch längst so, dass unsere Stadt durch die vielbefahrene Bundesstraße in zwei

                     Hälften zerschnitten wird. Der Verkehr ist heute derart massiv, dass zunehmend auch viele

                     kleinere Straßen mitbelastet werden. Ganz Markdorf gewinnt an Wohn- und Lebensqualität,

                     wenn eine Entlastung der Ortsdurchfahrt kommt.

 

                     SZ: Wie sehen die nächsten Aktionen aus?

 

                     Liewer: Wir haben uns mit der Stadt schon auf zwei große Informationsveranstaltungen

                     verständigt. Eine davon soll in Markdorf selbst, die andere in Leimbach stattfinden.

                     Voraussichtlich schon im Frühherbst, in jedem Falle aber erst dann, wenn alle

                     Trassenplanungen bei Fachleuten und politisch Verantwortlichen ausdiskutiert sind. Alle

                     notwendigen Informationen wollen wir dem Bürger noch einmal zusammengefasst in einer

                     Broschüre an die Hand geben. Außerdem denken wir daran, mit Schildern an der B 33 auf

                     unser Anliegen aufmerksam zu machen. Demnächst wollen wir den Austausch mit

                     vergleichbaren Interessengemeinschaften in anderen Gemeinden suchen, um von deren

                     Erfahrungen zu profitieren. Am Dienstag besprechen wir uns mit denen, die sich für die

                     Kressbronner Umfahrung engagiert hatten.