B 30 soll in Priorität
Platz zwei behalten
Sie reagierten damit auf
die neue Studie des Bundesverkehrsministeriums, die Grundlage für eine
Rangfolge der Straßenprojekte sein soll. Besorgnis hatte unlängst
im Ravensburger Gemeinderat hervorgerufen, dass in dieser Untersuchung die
B 30 Süd relativ schlecht wegkommt. Wiedemann und König sprachen sich
dafür aus, dass die B 30 Süd auf Platz zwei in der Region hinter der
Ortsumfahrung Isny bleibt. Die Bürgermeister kritisierten nicht zuletzt
handwerkliche Fehler in der Regierungsstudie. So sei der zu erwartende Verkehr
auf der B 30 Süd mit täglich 19 000 Fahrzeugen angegeben worden, während andere
Gutachten von 31 000 ausgegangen seien.
Gegenüber der
"Schwäbischen Zeitung" versprach auch der
SPD-Bundestagsabgeordnete Rudolf Bindig, für die B 30 Süd zu kämpfen. Als
ein Argument, das sich ins Feld führen lässt, nennt er, dass die B 30 nur
der Abschluss einer bereits begonnen Straße sei. Vier Fünftel der
Schussental-Umgehung sei gebaut. Das, so meint Bindig, müsste für die B 30 Süd
nochmals "einen ganz besonderen Schub" bei den ausdrücklich
vorgesehenen "zusätzlichen Entscheidungskriterien" bringen. Dass bei
der Analyse über die Raumwirksamkeit - damit sind die Auswirkungen auf den
Städtebau und den Verkehr gemeint - der B 30 Süd nur "geringe
Bedeutung" zugemessen wird, wundere ihn auch, sagte Bindig.
Relativ schlecht
schneidet eine Ortsumgehung für Blitzenreute ab. Die
"Raumwirksamkeit" wird als "sehr gering" - und damit mit
nur einem Punkt eingestuft. Dagegen gilt für das Umweltrisiko die
höchstmögliche Kategorie "sehr hoch". Hier dürfte sich
niederschlagen, dass ein Neubau der B 32 in diesem Bereich die Tobellandschaft
am Hang zum Schussental berühren würde.
(Stand: 03.10.2002 23:30) RAVENSBURG - Beim
Bundesfernstraßenbau sollen diejenigen Projekte weiterhin Vorrang genießen, die
auch die politischen Vertreter aus der Region als vordringlich ansehen. Dies
betonten gestern die Vorsitzenden der Bürgermeisterversammlung im Kreis, Robert
Wiedemann (Baienfurt) und Kurt König (Altshausen).
Von unserem Redakteur
Winfried Leiprecht