Regierungspräsidium forciert die Variante 7.5

 

 

ÜBERLINGEN/TÜBINGEN - Ungeachtet der Proteste der Ufergemeinden gegen die Variante 7.5 setzt das Regierungspräsidium Tübingen die Linienfeststellung für die B 31 neu zwischen Friedrichshafen und Überlingen fort.

 

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Von unserem Redakteur Gerd Ahrendt

 

Die Variante 7.5 war im Herbst vergangenen Jahres von Regierungspräsident Hubert Wicker als "raumordnerisch günstigste Lösung" gepriesen worden. Die Planung sieht von Überlingen bis Meersburg einen Ausbau der bestehenden B 31 vor. Danach wird die Gemeinde Stetten nördlich umfahren und auf etwa 900 Metern die heutige B 33 mitbenutzt. Südlich von Ittendorf soll die Straße dann in südwestlicher Richtung bis nach Immenstadt geführt werden.

In Immenstaad, Meersburg und Uhldingen-Mühlhofen wird dagegen die seeferne Variante 2a bevorzugt. Grund genug für die Vorsitzende der Meersburger SPD-Gemeinderatsfraktion Katja Achtermann, dem Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig das grundlegende Überdenken der Straßenplanung ans Herz zu legen.

 

Zur Begründung schreibt sie:"An der früheren Landesentwicklungs----------achse gelegene Gemeinden wie Salem, Neufrach, Bermatingen und Markdorf haben über Jahre hinweg die Industrie- und Gewerbeansiedlung vorangetrieben und dafür auch Fördergelder erhalten. Darum wäre es auch logisch, dass dort zur Andienung dieser Gebiete eine leistungsfähige Straße gebaut wird. Die von den Seeufergemeinden favorisierte Trasse 2a hat diese Eigenschaften und darüber hinaus noch den Vorteil, dass die geplanten Umgehungsstraßen für Bermatingen, Markdorf und Kluftern integriert werden können. Damit werden sowohl eine mehrfache Zerschneidung der Landschaft wie auch Baukosten vermieden."

 

Derartige Überlegungen werden im Regierungspräsidium Tübingen allerdings nicht angestellt, wie eine Sprecherin auf Anfrage der SZ bestätigte. Im Gegenteil: Bei der momentan anstehenden Vorbereitung des Linienbestimmungsverfahrens sei ausschließlich die Variante 7.5 von Bedeutung. Lediglich im Bereich Uhldingen-Mühlhofen werde eine Alternative 7.5 W untersucht, um sich möglicherweise den Bau eines Tunnels sparen zu können.

 

Sämtliche Trassenüberlegungen sollen bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Dann werden die Akten ans Verkehrsministerium in Stuttgart geschickt und von dort nach Berlin weitergeleitet. Die Linienbestimmung diene lediglich dazu, für die spätere Streckenführung entsprechende Freihaltezonen in den Flächennutzungs- und Bebauungsplänen zu verankern.

 

Bezüglich der Südumfahrung Markdorf/Bermatingen sind nach Auskunft von Straßenbauamtschef Hartmut Kohler keine großen Änderungen des Verlaufes zu erwarten: "Der Korridor ist im wesentlichen festgelegt". Lediglich das Thema Kluftern sei momentan noch offen. Diesbezüglich wolle er der Arbeitsgruppensitzung im September jedoch nicht vorgreifen.

 

(Stand: 07.08.2002 23:30)