Bürgerinitiative fühlt sich brüskiert

 

FRIEDRICHSHAFEN (müh) - 1800 Unterschriften wollte die Bürgerinitiative "ProKluftern" am Montag an Oberbürgermeister Büchelmeier übergeben. Der Termin ist geplatzt. Die Kluftinger fühlen sich brüskiert, weil der OB sie nicht im Ratssaal empfangen wollte.

 

Schon einige Wochen ist es her, dass die Bürgerinitiative per Mail und einigen Telefonaten beim Oberbürgermeister darum bat, vor einer Gemeinderatssitzung 1800 Unterschriften von Bürgern Klufterns zu überreichen, die sich mit den Zielen von "ProKluftern" solidarisch erklären. "Wir hätten vor den Damen und Herren des Rates ein paar Sätze dazu gesagt und wären wieder verschwunden", versteht Christine Roth, Pressesprecherin der Bürgerinitiative, die Haltung der Stadt nicht. Auf der Rathaustreppe lasse man sich jedenfalls nicht abspeisen.

 

Ungewöhnlich groß ist die Unterstützung der Bevölkerung tatsächlich, haben doch 76 Prozent aller Wahlberechtigten ihre Unterschriften unter die Ziele der Bürgerinitiative gesetzt. Bereits am 2. Mai habe man Kopien von den Unterschriftenlisten dem Ortschaftsrat übergeben, der sich bislang um eine klare Ablehnung der L 207 gedrückt habe. Immerhin sprechen sich 1800 von 2388 Wahlberechtigten gegen die Landesstraße 207 neu aus, für die Verschiebung der Südumfahrung Markdorf in Richtung Markdorf, für die Nutzung der Kreisstraße 7742 als beste Alternative zur L 207 neu und für einen Ausbau statt Neubau.

 

Büchelmeier zeigte sich überrascht von der Absage der Bürgerinitiative. Er habe die Übergabe aus Platzgründen vor das Rathaus legen wollen. "Mir wurde gesagt, da kommen viele Leute." Auch könne man nicht verlangen, dass der Gemeinderat mit einer Bürgerinitiative verhandle. Die nächste Übergabemöglichkeit ist am 17. Juni: Dann ist wieder Ratssitzung. Kommentar

 

(Stand: 10.05.2002 22:35)