"Neue Straße zwingt Kluftern ins Korsett"

 

KLUFTERN - Die Bürgerinitiative "Pro Kluftern" fürchtet angesichts der Straßenbaupläne um die Lebensqualität im Ort. Das veranschaulichte sie gestern während eines mit weit über 100 Bürgern rege besuchten Informationsabends im Bürgerhaus anhand von Luftbildern.

 

Von unserem Redakteur Sylvio J. Godon

 

Der Neubau der Landesstraße (L) 207 im Zuge der Südumfahrung Markdorfs schneide Efrizweiler und Kluftern mitten entzwei. Er verschlechtere die Wohn- und Lebensqualität der Bürger aufgrund der zu erwartenden Verlärmung und Verschmutzung der Luft stark. Und die neue Straße zwinge "die Dorfentwicklung Klufterns in ein sehr enges Korsett", das, nüchtern betrachtet, niemand wirklich wollen könne, argumentierte Walter Zacke, einer der Sprecher der Bürgerinitiative. Zum Beweis legte er den erstaunten Bürgern Luftbilder des Gemeindegebietes vor. Fachkundige Mitglieder der Bürgerinitiative hatten sich vor kurzem eigens ein Sportflugzeug gemietet, um Luftbilder von der Gemarkung Kluftern zu machen und die projektierten Straßenverläufe hinein montiert.

 

Entlang ihres Verlaufes auf Klufterner Gemarkung werde die neue L 207 die Mitbürger mehr belasten als entlasten, sagte Zacke. An der Bahnunterführung Efrizweiler beispielsweise ziehe die Trasse nur 50 Meter entfernt von dichter Wohnbebauung wie am Immo-Block vorbei; auf Höhe der Markdorfer Straße betrage die Entfernung der Trasse zur Bebauung 250 Meter und im Ortskern "nur" 400 Meter. Die Bürgerinitiative habe großes Verständnis dafür, dass Friedrichshafen die Westumfahrung schnell weiter führen und Markdorf die Südumfahrung haben wolle. "Pro Kluftern" werde es jedoch nicht akzeptieren, dass die bessere, und bereits 1981 genehmigte Anbindung über die Kreisstraße 7742 aus dem Spiel sei und sich deshalb weiter zur Wehr setzen.

 

(Stand: 20.02.2002 22:40)