Kommentar:

 

Schwerer Stand für Immenstaad

 

Von Anton Fuchsloch

 

 

In Sachen Straßenbau in der Region, speziell bei Bundesstraßen, gibt es seit Jahrzehnten Zoff. Waren es bisher der Naturschutz und Grundstückseigentümer, die einen Weiterbau der B 31 neu im Westen Friedrichshafens verhindert haben, könnte die neue Planung jetzt auch an der Haltung von Immenstaad und der übrigen westlichen Seegemeinden scheitern.

 

Es ist schon erstaunlich, mit weicher Geschlossenheit und Vehemenz die Immenstaader gegen die B 31-Pläne vorgehen. Kein Wunder: Die geplante Umfahrung ist zu aller erst auf die Friedrichshafener Bedürfnisse zugeschnitten. Sie würde nämlich nicht nur den Westen der Stadt nachhaltig entlasten, sie ist auch die Voraussetzung dafür, dass es mit dem Anschluss der B 30, der neuen Messe und des Fachmarktzentrum reibungsloser klappt. Das alles aufs Spiel zu setzen und in eine ganz neue Planung einzusteigen, ist illusorisch.

 

Das weiß man auch in Immenstaad. Dennoch zeigt man sich dort betont kampflustig nach dem Motto: wollen mal sehen, ob der mächtige Nachbar nicht in die Knie geht und die Planer sich was Besseres einfallen lassen. Eine Quasi-Autobahn vor der Haustür, das ist das letzte, was man sich in einer Gemeinde zum Wohlfühlen antun möchte. Doch er leidensdruck in Friedrichshafen ist mittlerweile so groß, dass man dort nicht mehr nach dem Nachbar schaut. Und auch die Straßenplaner lassen sich mit Sicherheit nichts grundlegend Neues mehr einfallen. Die Sache ist für sie ausdiskutiert und die Fakten sind geschaffen. Da dürfte Immenstaad im Verfahren schlechte Karten haben.