"Der Bund ist aus der Finanzierung raus"

 

                     MARKDORF - Besorgte Anfragen aus der Bevölkerung haben CDU-Kreisrat Ernst Arnegger zu

                     einer Klarstellung bewogen: "Die Südumfahrung Markdorf/Bermatin-gen hat mit dem

                     Planungsfall 7 beziehungsweise der Variante 7.5 direkt nichts zu tun."

 

                     

 

                     Von unserem Redakteur Gerd Ahrendt

 

                     Aus dem 160 Seiten starken Abschlussbericht des Regierungspräsidiums Tübingen für das

                     Raumordnungsverfahren im so genannten Planungsfall 7 - die SZ berichtete - glaubt Arnegger

                     jedoch die Notwendigkeit der Südumfahrung Markdorf/Bermatin-gen herauslesen zu können.

                     Außerdem sieht er in der Studie keine Anhaltspunkte für eine vielfach befürchtete "2a-Trasse

                     durch die Hintertür" - gemeint ist die seeferne Trasse der Bundesstraße 31 neu.

 

                     Zum Beleg verweist Arnegger auf den Umstand, dass die Umgehungsstraße lediglich

                     zweispurig konzipiert sei. Parteifreund Andreas Schockenhoff, in seiner Eigenschaft als

                     Bundestagsabgeordneter des Bodenseekreises mit am Tisch, ergänzt: "Die 2a-Trasse ist

                     wohl vom Tisch, nachdem das Regierungspräsidium den hinteren Schlenker bei Uhldingen

                     verworfen hat."

 

                     Dass der Planungsfall 7, wie die so genannte Bündelungstrasse der Bundesstraßen 30

                     (Ravensburg-Friedrichshafen), 31 (Friedrichshafen-Überlingen) und 33

                     (Meersburg-Ravensburg) von den Verkehrsplanern bezeichnet wird, mit der Umgehung

                     Markdorf in Verbindung gebracht wird, hängt mit dem Bundesverkehrswegeplan zusammen.

                     Dort sind die im vordringlichen Bedarf genannten Ortsumgehungen Markdorf und

                     Neuhaus/He-fighofen mit dem Vermerk "entfällt bei P 7" gekennzeichnet. "In der

                     Fortschreibung werden die Ortsumfahrungen nicht mehr auftauchen", ist sich Andreas

                     Schockenhoff sicher. Logische Schlussfolgerung aus seiner Sicht: "Es sind ortsnahe

                     Lösungen für Bermatingen und Markdorf nötig", zumal der zeitliche Ablauf der "Planungsfall

                     7"-Verwirklichung nicht abzusehen sei.

 

                     Offen ließen Arnegger und Schockenhoff die Finanzierung der Südumfahrung. Aus

                     GVFG-Mitteln - gemeint ist das Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungs-Gesetz - sei die

                     Verwirklichung des Projekts möglich, so der Bundestagsabgeordnete. Über Zahlen könne man

                     aber erst reden, wenn der Trassenverlauf klar sei, gab Arnegger zu bedenken. Unabhängig

                     davon müsse man sich beim Kreis und Land Gedanken über eine Senkung der auf das

                     finanzschwache Bermatingen entfallenden Last machen. Laut GVFG trägt das Land 70 Prozent

                     der Kosten, den Rest müssen der Bodenseekreis, die Stadt Markdorf und die Gemeinde

                     Bermatingen aufbringen. Keine Beteiligung ist aus Berlin zu erwarten, stellte Schockenhoff

                     klar: "Der Bund ist aus der Finanzierung raus."

 

                     Kommentar und "Klufterner fürchten..." (Seite Friedrichshafen)