Die Ittendorfer lehnen Südumfahrung Markdorf ab

Einstimmig hat der Ortschaftsrat Ittendorf am Montagabend in einer Stellungnahme die Pläne zur Realisierung der Südumfahrung Markdorf abgelehnt. Die Verkehrsplaner prognostizieren in ihrem Gutachten eine deutliche Zunahme des Verkehrs durch das Dorf bei einer Inbetriebnahme der Südumfahrung. Bisher gebe es keine Planungen zur Verbesserung der Situation in Ittendorf, einzig die Einführung von Tempo 30, kritisieren die Ortschaftsräte.

Im Entwurf zum neuen Regionalplan gebe es eine Trasse, die von Bermatingen, vorbei an Ittendorf zur Trasse der B 31-neu, Planfall 7.5, führt, erläuterte Ortsvorsteher Bernhard Grafmüller. In der Stellungnahme stellen die Ortschaftsräte fest, dass sie sich der starken Belastung durch die B 33 in der Ortsdurchfahrt Markdorf bewusst sind. Sie geben aber zu bedenken, das sich seit dem Bürgerentscheid 2003 viele Gegebenheiten verändert haben, allerdings bestehen die Nachteile der Südumfahrung weiterhin. Bereits beim Bürgerentscheid hätten die Ittendorfer die Planungen zur Südumfahrung abgelehnt.

Die Planungen zur B 30-neu und B 31-neu gehen voran, in wenigen Wochen soll die neue Trasse der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Bei einer Realisierung werden die Straßen einen Teil des weiträumigen B 33-Durchgangsverkehrs aufnehmen, was zu einer Entlastung in der Ortsdurchfahrt Markdorf führen werde. Die aktuell vorhergesagte Entlastung der Ortsdurchfahrt durch die Südumfahrung ist deutlich geringer als vor 16 Jahren. Damit werde die Lärmreduzierung deutlich geringer ausfallen, als bisher angenommen. Ebenso sei eine Umsetzung der Ortsumfahrungen Neufrach und Bermatingen derzeit nicht geplant.

Die geschätzten Kostenanteile für die Stadt haben sich seit dem Bürgerentscheid auf kalkulierte 8,45 Millionen Euro verfünffacht. Zudem bedeute die Südumfahrung die doppelte Zerschneidung des Naherholungsgebiets und der hochwertigen landwirtschaftlichen Nutzflächen durch zwei parallele Straßen, die B 31-neu und die Südumfahrung. Dies dürfe es nicht geben, sind sich die Ortschaftsräte einig. Zudem hätten sich die gesamtgesellschaftlichen Rahmenbedingungen im Bereich Klima- und Umweltschutz deutlich verändert, stellten sie fest.

Er halte es jetzt für den falschen Moment, die Stellungnahme abzugeben, sagte Thomas Braun. Auch er habe einige Bedenken zum Inhalt, trotzdem werde er für die Annahme der Ittendorfer Stellungnahme stimmen. Es sei wichtig, die Mehrbelastung durch die Südumfahrung für Ittendorf erneut darzustellen, stellte Ursula Hutter-Koenen fest. Es gelte, den Anliegen der Ittendorfer Gehör zu verschaffen.