Drei B 31-Varianten liegen auf dem Tisch
Der Lösungsansatz A
schließt Ausbauvariante der heutigen B31 ein. (Foto:
Regierungspräsidium BW)
3. Dezember 2018
Auf welcher Trasse wird die
B 31 zwischen Immenstaad
und Meersburg ausgebaut? Das ist derzeit die spannendste
straßenverkehrspolitische Frage im Bodenseekreis. Die verantwortlichen Planer
haben sich jetzt auf drei grundsätzliche Varianten festgelegt, das hat das
Regierungspräsidium (RP) Tübingen am Freitag, 30. November, mitgeteilt. Von
ursprünglich über 20 Varianten bleiben also nur noch drei übrig: der Ausbau der
bestehenden B 31 (Lösung A), ein Korridor Mitte (Lösung B) und ein
Korridor Nord (Lösung C).
Alle drei Varianten schließen an die
derzeit im Bau befindliche B 31-neu (Ortsumfahrung Friedrichshafen) an,
die zwischen Fischbach und Immenstaad ankommt. Die Frage ist, wie es dann bis
Meersburg weitergeht. Am konkretesten definiert ist der Lösungsansatz A, die
Ausbauvariante auf der heutigen B 31. Sie führt dementsprechend zwischen
Immenstaad und der Feriensiedlung durch bis vor Hagnau.
Hier führt die geplante Bundesstraße dann in einem Tunnel an Hagnau vorbei.
Zwei
Varianten im Hinterland
Die Lösung B über
den Korridor Mitte verläuft bereits im Hinterland des Bodensees, nördlich an Kippenhausen vorbei, wo sie durch einen Tunnel unter der
K7782 hindurch- und dann südlich des Weingartenwalds vorbeigeht. Innerhalb
dieser Lösung gibt es noch zwei zusätzliche Varianten. Eine nördliche und eine
südliche Umfahrung von Stetten. Und am Anfang der Strecke eine Variante
nördlich an der Immenstaader Feriensiedlung vorbei
mit einer Querung der L 207 bei Lippach oder eben die
Version auf der alten B31 an Immenstaad vorbei.
Der soganennte "Korridor Mitte" verläuft südlich des
Weingartenwalds. (Foto: Regierungspräsidium BW)
Lösung C über den Korridor Nord
beinhaltet ebenfalls die Varianten auf der jetzigen B31 an Immenstaad vorbei
oder auf der neuen Route nördlich von Immenstaad. Sie führt dann jedoch am
weitesten ins Hinterland, nördlich am Weingartenwald, südlich an Ittendorf
vorbei.
Es gibt auch hier die beiden
Möglichkeiten, Stetten südlich oder nördlich zu umfahren. Bei allen drei
Varianten werden noch verschiedene Lärmschutz- und Tunnelmaßnahmen untersucht.
„Die übrigen Varianten werden nicht weiterverfolgt, weil sie zu größeren
Konflikten führen“, teilt das Regierungspräsidium am Freitag mit.
Das Planungsteam B 31 des
Regierungspräsidiums Tübingen sowie die beauftragten Gutachter des RP
hätten bereits am 26. und 27. November politische Repräsentanten der Region,
den gemeinsamen Facharbeitskreis Verkehr und Umwelt, den Politischen
Begleitkreis und das Dialogforum über den aktuellen Stand der Planung
informiert.
Die dritte
Variante verläuft derweil nördlich des Weingartenwaldes. (Foto:
Regierungspräsidium BW)
Grundlage für die Vorauswahl sei
eine umfassende Raumanalyse von möglichen Trassen für eine neue B 31. Dabei
handle es sich um die Bestandsaufnahme und -bewertung der vorhandenen Landschaft
mit ihren Nutzungen.
Die Gutachter haben laut RP eine
Vielzahl von schützenswerten Gebieten identifiziert. Dabei spielten
artenschutzrechtliche Aspekte genauso eine Rolle wie das Landschaftsbild, die
landwirtschaftlichen Nutzungen und die Naherholung. „Es hat sich
herausgestellt, dass keine der bisher von den Bürgern vorgeschlagenen und
diskutierten über 20 Varianten konfliktfrei ist“, heißt es weiter.
Der Lärm
wird berechnet
Die verbleibenden Trassen werden
laut RP in den kommenden Monaten intensiv geprüft. „Sie werden technisch
ausgeplant, damit man beispielsweise weiß, wie tief sie ins Gelände
einschneiden und wie hoch der Flächenverbrauch ist.“ Die Planer sollen demnach
auch festlegen, wie die Trassen an das sogenannte nachgeordnete Straßennetz,
also die Landes- und Kreisstraßen, angeschlossen werden.
Danach könne man den Lärm berechnen
und vergleichen, „wie viele Menschen durch die bestehende B 31 und wie viele
durch eine neue B 31 von Lärm betroffen sind“. Auch könne man dann genauer
sehen, welche Orte entlang der Landes- und Kreisstraßen von Verkehr und Lärm
entlastet oder auch zusätzlich belastet würden und an welchen Stellen
Lärmschutzmaßnahmen notwendig seien.
Info-Abend
in Markdorf
Den aktuellen Stand der Planungen
wird das Regierungspräsidium Tübingen laut Mitteilung am Dienstag, 12. Februar
2019, in einer öffentlichen Informationsveranstaltung in Markdorf vorstellen.
„Unser Ziel ist es, bis Ende 2019 eine abschließende Variantenempfehlung zu
haben“, sagt der Pressesprecher des Regierungspräsidiums Dirk Abel auf
Nachfrage der SZ.