B 31-neu: Erste
Untersuchungsergebnisse sind da
Die
ersten Untersuchungsergebnisse für die Umweltverträglichkeits-Studie zur
Linienfindung der B 31-neu zwischen Meersburg und Immenstaad liegen vor.
Fritz Käser, Vorsitzender der Interessenvereinigung Verkehrsneuplanung
Ittendorf (IVI), informierte darüber am Freitag Ittendorfer
Ortschaftsräte und Beiratsmitglieder der Interessenvereinigung. Als Treffpunkt
hatte er den Wasserbehälter an der Kreisstraße zwischen den Weilern Hundweiler und Reute gewählt, von hier gibt es eine gute
Übersicht über den geplanten Trassenverlauf der Variante 7.5 zum Neubau der
B 31. Das Untersuchungsgebiet umfasst den Bereich zwischen Meersburg und
Immenstaad und erstreckt sich zwischen Ittendorf und dem See.
Bereits
im vergangenen Jahr wurde mit den ersten Untersuchungen begonnen und die
Schutzgüter, wie Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, erfasst und bewertet.
Die ersten Ergebnisse wurden bei einem Scoping-Termin
zur Trassenplanung im Juli vorgestellt. Bei den vegetationskundlichen
Erhebungen sei ermittelt worden, dass etwa 60 Hektar Wald, besonders südlich
Ittendorf, mit einer hohen bis sehr hohen Wertstufe belegt sind, berichtete
Fritz Käser. Dabei seien besonders die vorhandenen Bruch-, Sumpf- und Auwälder
als geschützte und hochwertige Biotoptypen hervorgehoben worden. Hinzu kommen
Feuchtbiotope, wie Sumpf, Nass- und Streuwiesen, die etwa 30 Hektar umfassen.
Die naturnahen Stillgewässer, wie Teiche, wurden mit einer Gesamtfläche von
etwa 25 Hektar ermittelt.
Die
Untersuchungen zur Fauna hätten einen Bestand von 115 Vogelarten ergeben –
davon sind acht stark gefährdete und sechs gefährdete Brutvogelarten, erklärte
Käser. Ferner wurden 17 Fledermaus-Arten in dem Gebiet gezählt, wovon drei
Arten vom Aussterben bedroht sind, fünf sind stark gefährdet und vier Arten
sind gefährdet. Zudem wurden zwei stark gefährdete Amphibienarten im
Untersuchungsraum gefunden.
Die geplante Trassen-Variante 7.5 verlaufe auf langen
Abschnitten an großen Flächen, die als überregional oder regional bedeutsam
eingestuft werden. „Kann man die so einfach mit einer vierspurigen Straße
asphaltieren?“, fragte Käser. Die geplante Trasse wäre eine Katastrophe für die
biologische Vielfalt in diesem Bereich, fügte Lukas Huber von der IVI hinzu.
Mit diesen ersten Ergebnissen werde die IVI in der Annahme bestätigt, dass eine
solch wertvolle Landschaft nicht kaputt gemacht werden dürfe, ergänzte Käser.
Ferner werden in den Untersuchungen festgestellt, dass die Bereiche Hagnau und Immenstaad bezüglich Fauna und Flora nicht so
wertvoll seien, deshalb werde weiterhin die Variante „Ausbau der bestehenden
B31-Trasse“ bevorzugt. Dieser Meinung schließt sich auch Hans-Heinrich Gerth
vom Meersburger Initiativkreis B31neu an. Im Bereich
Ittendorf verlaufe die Trasse auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, nannte
Thomas Braun, betroffener Landwirt aus Hundweiler,
ein weiteres Problem. Die Landwirte seien teilweise zweimal betroffen, zum
einen verlieren sie Fläche aufgrund der Trasse, zudem seien auch große Flächen
zum Ausgleich der erheblichen Eingriffe in die Natur notwendig, ergänzte Simon
Pfluger.