30.06.2016

B31 neu: Initiative für gemeinsame Lösung

140 Besucher interessieren sich für die Hagnauer Position – Auch Vertreter aus Meersburg und Ittendorf

 

Hagnau ajs/sz Rund 140 Besucher haben sich am Mittwochabend im Hagnauer Rathaus eingefunden, um zu erfahren, warum sich die Verkehrsinitiative Hagnauer Bürger (VIHaB) in der Diskussion um die B31 neu für die Variante 7.5 ausspricht (SZ berichtete ausführlich). Bernd Saible, Vorsitzender der VIHaB, war damit sehr zufrieden. Zumal auch Meersburger und Ittendorfer unter den Zuhörern waren, die gegen dieses Trasse sind.

Eine „anstrengende Veranstaltung“ sollte es laut Saible für die Zuhörer werden, denn der Standpunkt der VIHaB wurde mit zahlreichen Daten und Fakten begründet, die eine zwölfköpfige Projektgruppe der Initiative in den vergangenen Wochen zusammengetragen hatten. Nichtsdestotrotz seien die Zuhörer während des Vortrages „sehr konzentriert“ gewesen, wie Saible im Nachgang der Veranstaltung der SZ sagte. Viele Zuhörer seien wohl überrascht gewesen, wie aufwendig die Recherchen und wie fundiert die Ergebnisse der Gruppe gewesen seien. Die Sprecher der Projektgruppe kam in den zentralen Fragen der Trassenführung, der Ausbauqualität und zum Thema „Hagnauer Tunnel“ zu eindeutigen Aussagen.

In der Trassenfrage votiert die VIHaB eindeutig für die Trasse 7.5. „Nahezu alle Bewertungskriterien der zur Diskussion stehenden Trassen sprechen eindeutig für die bereits linienbestimmte Vorzugstrasse früherer Planungsansätze“, so Heiko Löscher von der Projektgruppe.

Vorstandsmitglied Benjamin Leitgib präsentierte die Überlegungen zur Frage der Ausbauqualität der Verkehrsachse. Diesbezüglich sei man ebenso eindeutig zu der Überzeugung, gekommen dass der zweibahnige und vierspurige Ausbau angesichts der Prognosen zur Verkehrsbelastung der B31neu bis 2030 die sinnvollste Lösungsmöglichkeit für die Verkehrsprobleme in der Region ist. Leitgib betonte, dass Hagnau nicht an einer überdimensionierten Verkehrsachse interessiert sei, die Verkehrsader müsse allerdings so sein, dass die „Ausweichverkehre“ zu gut wie möglich vermieden werden können.

Saible beleuchtete zum Abschluss die Vorstellungen der Baubehörde des Regierungspräsidiums im Hinblick auf den „Hagnauer Tunnel“, der unabdingbar mit der Ausbauvariante der B31alt (Trasse 0.1) verbunden ist. Für Hagnau sei diese Lösung angesichts vieler kritischer Aspekte und Wirkungen eindeutig ein inakzeptables Projekt. Im Gespräch mit der SZ sagte Saible, viele Hagnauer hätten bezüglich des Tunnels nur eine „vage Phantasie“. Viele glaubten wohl, dass die komplette Straße unter der Erde verschwinde, nach dem Motto „Boden auf, Straße rein, Deckel drauf“. Und auch die Tragweite einer 20 Jahre währenden Baustelle machten sich viele nicht bewusst.

Appell an alle Betroffenen

Am Ende der Veranstaltung stand der Appell der Hagnauer an alle betroffenen Gemeinde für eine sachliche und konstruktive, vor allem aber auch schnelle Einigung auf eine zukunftsträchtige Lösung für die B31neu. „Die Gefahr des Scheiterns ist groß“, so Saible „wenn durch Uneinigkeit der betroffenen Gemeinden und lange Verzögerungen Regierungspräsidium und Verkehrsministerium sich auf andere Projekte im Land konzentrieren und uns hier an der B31 fallen lassen.“

In ähnliche Richtung gingen auch die Worte von Bürgermeister Volker Frede, der ebenso wie seine Kollegen aus Stetten und Immenstaad anwesend war. Man müsse zu einem offen, konstruktiven Dialog finden, der eine Lösung für die gesamte Region zum Ziel habe. Es gehe schließlich nicht nur um die Hagnauer, sondern es seien alle Verkehrsteilnehmern – Pendler wie Feriengäste – betroffen. Daher ist bereits ein Treffen von VIHaB und der Meersburger Initiative MIK, die sich gegen die Variant 7.5 ausspricht, in Vorbereitung.