B31-neu: Einflussnahme erwünscht und möglich
Meersburg sz Interessante
Neuigkeiten hat es am Montagabend im Zusammenhang mit dem Ausbau B31-neu
gegeben. Auf Einladung von Bürgermeister Martin Brütsch
und des Meersburger Initiativkreises (MIK) stellte
Planer Wulf Hahn von der Marburger Firma Regio Consult im Sommertal seine 2006 erstellte Alternativplanung
zur in Meersburg umstrittenen linienbestimmten 7.5-Trassenführung vor.
Gleichzeitig informierte er die rund 140 anwesenden Besucher über die
diesbezüglichen Vorgaben und Prognosen im Entwurf zum Bundesverkehrswegeplan
(BVWP) 2030 und die Möglichkeit für die breite Öffentlichkeit, sich direkt in
das Planungsverfahren einzuschalten. Im BVWP-Entwurf ist unter anderem der
B31-Ausbau vorgesehen.
„Es ist das erste Mal, dass sich Bürger äußern
dürfen“, betonte der Geograf. Noch bis zum 2. Mai sei es möglich, eine
elektronische Stellungnahme abzugeben. Auf der entsprechenden Website des
Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur kann demnach der
BVWP-Entwurf eingesehen und per Onlineformular sachlich diskutiert werden. Auch
Hinweise und Einwände per Briefpost sind möglich.
Tipps fürs richtige Vorgehen
Auf Nachfrage der MIK-Beiräte Hans-Heinrich Gerth und
Wilfried Wodsak gab es von Planerseite
Tipps fürs richtige Vorgehen. So müsse beispielsweise darauf geachtet werden,
dass der wesentliche Straßenbedarf des Bundes richtig begründet werde und
andere Alternativen ausreichend geprüft werden, sagte Hahn. Als Beispiel nannte
er die vorgesehene Vierspurigkeit der neuen Straße.
„Der Bund soll untersuchen, ob wirklich ein vierspuriger Querschnitt notwendig
ist, oder ob nicht ein Regelquerschnitt von 20 Metern ausreicht.
Die von RegioConsult
geplante Linienführung sieht einen Ausbau der bestehenden B31 mit einem
Fahrbahnquerschnitt von nur 18 Metern sowie einen Lärmschutztunnel bei den
Immo-Hochhäusern vor.
Im Hinblick auf den vom Verkehrsministerium
anvisierten Querschnitt nach Autobahnrichtlinie mit 28 Metern machte Hahn die
Zielvorgabe für die neue Straße deutlich. „Klar ist, dass der Bund hier eine
Fernstraße bauen will“, unterstrich er angesichts des vom Bund prognostizierten
Neuverkehrs von rund 32 Millionen PKW-Kilometern pro Jahr nach B31-Neubau.
Allein rund 60 Prozent mehr Schwerlastverkehr komme so
auf die Bodenseeregion zu. „Die Region muss sich entscheiden, ob sie eine
Entlastungsstraße oder eine Ersatzautobahn haben will“, setzte Wulf Hahn auf
Mitsprache von Kommunen und Bürgern bezüglich einer alternativen Straßenlösung.
Bürgermeister Martin Brütsch
wies in dem Zusammenhang auf die vom Regierungspräsidium eingerichteten Möglichkeiten
der Bürgerbeteiligung hin. Zufällig ausgewählte Bürger würden zusammen mit
betroffenen Winzern zu einem Dialogforum geladen. Er selbst nehme mit
Fachplaner Wulf Hahn und MIK-Sprecher Rudolf Landwehr am Facharbeitskreis teil.
Informationen gibt es unter:
www.b31.verkehr-bodenseeraum.de