12.01.2016
(Aktualisiert 18:45 Uhr)
Für die Grünen kommt Variante 2a nicht infrage
Es sind keine neuen Töne: Die Bürger der
Region wollen stärker in die Diskussion zur Neugestaltung der B 31 einbezogen werden.
Das ist eines der Ergebnisse des Besuchs der Landtagsabgeordneten der Grünen in
Meersburg, bei dem sie mit Bürgern über den Ausbau der Bundesstraße zwischen
Meersburg und Immenstaad sprachen.
Bei ihrer dreitägigen Klausurtagung in Konstanz nutzen
Andreas Schwarz, Wolfgang Raufelder, Nikolaus Tschenk,
Gisela Splett und Martin Hahn den Besuch am Bodensee, um vor Ort mit Bürgern
und Bürgermeistern über verschiedene Themen in der Region zu sprechen. Die
Abgeordneten suchten das Gespräch mit Vertretern von Bürgerinitiativen und
Bürgermeistern von Meersburg und den umliegenden Gemeinden, um sich über die
Neugestaltung der B 31 zwischen Meersburg und Immenstaad
zu informieren. „Für die Bürger und die Wirtschaft ist es wichtig, das
Straßennetz im Bodenseekreis in Stand zu halten“, sagte Andreas Schwarz,
Landtagsabgeordneter der Grünen. „Trotzdem wissen wir natürlich, dass der
Straßenausbau kein konfliktfreies Thema ist. Deshalb suchen wir den offenen
Dialog mit den Bürgern.“
Mangelnde Durchsichtigkeit
Noch fühlen sich die Bürger nicht ausreichend
informiert und teils auch nicht richtig in die Planungen der B 31 integriert.
Sie bemängeln die Durchsichtigkeit bei den aktuell favorisierten Plänen des
Regierungspräsidiums in Tübingen. „Es ist bedauerlich, dass im März 2015 noch
alles offen schien und heute der Ausbau nach dem Modell 7.5 alternativlos
scheint“, sagte Heidi Funke (Grüne), die Mitglied im
Gemeinderat in Meersburg ist. „Wir verstehen nicht, wieso die anderen Varianten
auf einmal ausgeschlossen worden sind.“
Vertreter von unterschiedlichen Bürgerinitiativen
forderten zudem, dass die Variante 2a noch einmal diskutiert werden sollte. Die
Möglichkeit ist die seefernste Variante für die neue B 31.
Die Grünen-Landtagsabgeordnete Gisela Splett stellte klar, dass diese Möglichkeit nicht
infrage komme. „Bei der Variante 2a wird unbelasteter Freiraum belastet. Das
würde unsere ökologischen Interessen beeinträchtigen.“ Sie betonte aber auch,
dass die Variante 7.5 erst einmal der Ausgangspunkt sei. Die Lösung gilt als
die raumordnerisch günstigsteVariante.
„Wir werden auch über die anderen seenahen
Möglichkeiten sprechen“, sagte sie. Gemeint sind damit die Varianten 9.3 sowie
die seenähste Möglichkeit 0.1.
Bei einem Punkt sind sich jedoch alle einig: Eine
Verbesserung der Verkehrssituation in der Region ist unabdingbar. „Unser
Straßennetz ist einfach nicht leistungsfähig“, sagte der Meersburger
Bürgermeister Martin Brütsch. Er warnte zudem, dass
ein die Veränderungen der B 31 auch Auswirkungen auf die B 33 habe. Und auch
die Landtagsabgeordneten sicherten zu, dass sie nach einer Lösung mit dem
größtmöglichen Konsens suchen.
Vorentwurf soll 2019 stehen
Bis 2019 soll der Vorentwurf die Neugestaltung der B
31 feststehen – und bis dahin wahrscheinlich noch viel diskutiert werden. Der
Bürgermeister von Immenstaad, Jürgen Beisswenger, lobte als einziger diesen Planungsprozess.
„Früher liefen solche Planungen anders ab und warfen dann viele Fragen auf, als
alles schon beschlossen war“, sagte er. „Wir sind dankbar, dass die Planungen
so gestartet sind.“