B 31-neu: Verkehrsminister holt Bürger ins Boot

Trasse soll im Dialog weiter optimiert werden – 350 Interessierte kommen ins Gwandhaus nach Hagnau

 

 

Verkehrsminister Winfried Hermann skizziert im Hagnauer Gwandhaus die Planungen der B 31-neu. 

 

Hagnau Verkehrsminister Winfried Hermann hat am Dienstagabend mit Regierungsvizepräsidentin Grit Puchan und Vertretern des Regierungspräsidiums Tübingen in Hagnau über die Fortsetzung der Planung der B 31-neu zwischen Meersburg und Immenstaad informiert. Zu der Veranstaltung im Hagnauer Gwandhaus waren zahlreiche Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie Hunderte Interessierte erschienen, deren Meinung gestern gefragt war.

Verkehrsminister Hermann betonte, was für die zahlreich erschienenen Vertreter aus Politik, Interessensverbänden und Anwohnern seit Jahren beschäftigt: die Weiterplanung der B31-neu ist von großer Bedeutung, nicht nur im Hinblick auf das Nadelöhr Hagnau. „Jeder, der hier lebt und arbeitet, kennt die schwierige Verkehrssituation, die dringend verbessert werden muss. Das Land hat sich in Abstimmung mit der Region im Jahr 2006 auf eine grundsätzliche Trassenvariante festgelegt. Auf dieser Basis soll nun konkret weitergeplant werden.“ Die sogenannte Variante 7.5 W 2 verläuft zwischen Meersburg-West und Immenstaad, Nähe Grenzhof, und umfährt die Gemeinden Stetten, Hagnau und Immenstaad im Norden.

Die besseren Planer: Bürger

Im nächsten Schritt soll eine Verkehrsprognose für das Jahr 2030 erarbeitet und die Auswirkungen auf die Umwelt untersucht werden. „Die Prognosen der 90er-Jahre helfen uns da nicht mehr", sagte Winfried Hermann. Das Regierungspräsidium Tübingen möchte die Planung des Vorentwurfs bis 2019 soweit voranbringen, dass sie dem Bundesverkehrsministerium zur Genehmigung vorgelegt werden kann. Die Genehmigung ist Voraussetzung für die Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens, mit dem das Baurecht für den rund elf Kilometer langen Neubauabschnitt geschaffen wird. Der Verkehrsminister unterstrich: „Für das weitere Verfahren ist es von großer Bedeutung, dass die Trasse im Dialog mit der Region und ihren Bürgern weiter optimiert wird.“

Das Regierungspräsidium wird deshalb ein Dialogforum einrichten, in dem Bürger und Verbände die Arbeit der Planer und Gutachter begleiten und Fragen stellen können. Soll die B 31-neu drei oder vier Spuren haben? Wo soll's Anschlusstellen geben? Und wo werden Lärmschutzwände platziert? „Bürger sind manchmal die besseren Planer“, meinte Hermann während der Präsentation im Gwandhaus, wo die Gäste aufgerufen wurden, erste Vorschläge, Fragen und Wünsche einzureichen. „Es geht um eine nachvollziehbare und verständliche Planung“, sagte der Verkehrsminister über das transparente Vorgehen. Darüber hinaus sollen auf Fachebene Facharbeitskreise und für politische Amtsträger ein politischer Begleitkreis eingerichtet werden.

Mit der Moderation des Dialogforums, der Facharbeitskreise und des politischen Begleitkreises wurde das „team ewen“ aus Darmstadt beauftragt, dessen Geschäftsführer Christoph Ewen die gewählte Projektstruktur bei der Veranstaltung erläuterte. Hermann betonte, dass das Ziel des Dialogs kein Bürgerentscheid ist. „Beteiligen und entscheiden sind zweierlei Dinge“, sagte der Minister. Hinsichtlich der Trassenplanung wolle das Präsidium aber mit offenen Karten spielen und den Bürgern die Chance geben, zu dieser Entscheidung beizutragen.