08.05.2015

Rund geht’s auf der B 31-Baustelle erst ab 2018

Projektmanager stellen Zeitplan für Bau der Umgehungsstraße im Westen Friedrichshafens vor - Noch fehlen viele Detailpläne

Weil noch viel Detailplanung nötig ist, werden die Bauarbeiten für die B 31-neu im Westen der Stadt erst im Jahr 2018 auf Hochtouren kommen. Eröffnung soll trotzdem wie angekündigt 2020 gefeiert werden. Die geplanten Baukosten von 117 Millionen Euro für Bund und Stadt werden voraussichtlich nicht ausreichen.

Seit Januar 2015 laufen die B 31-Fäden bei der Deges zusammen. Die Projektmanagementgesellschaft, die dem Bund und zwölf Bundesländern gehört, wird die 7,1 Kilometer lange Umgehungsstraße samt der Anschlussstellen Fischbach, Kluftern und Schnetzenhausen im Auftrag Baden-Württembergs bauen. Am Montag haben Deges-Geschäftsführer Dirk Brandenburger und Projektleiter Andreas Irngartinger dem Gemeinderat den Stand der Planung und den vorläufigen Terminplan für die Großbaustelle vorgestellt.

13 Brücken und ein Tunnel

Wer auf viele Bagger noch in diesem Jahr gehofft hatte, wurde enttäuscht. Nach Auskunft Irngartinger müssen noch viele Detailpläne erarbeitet werden, unter anderem für die meisten der 13 Brücken und den 700 Meter langen Tunnel Waggershausen. Dass diese vorbereitenden Arbeiten erst begonnen haben, als 2014 die Finanzierung des Projektes gesichert war, sei ein normaler Vorgang.

Weiter als mit den konkreten Bauplänen ist die Deges dank der Vorarbeit der Stadt beim Thema Grunderwerb. Die meisten Quadratmeter für die Straße befinden sich im Besitz der öffentlichen Hand. Mit rund 20 Eigentümern müsse noch verhandelt werden. Ziel seien einvernehmliche Lösungen, sagte Geschäftsführer Brandenburger, der aber Enteignungen nicht auschließen mochte.

Die nächsten B 31-Baumaschinen werden die Häfler wohl Ende des Jahres sehen. Dann sollen die Arbeiten an vier Brücken beginnen. Der Start weiterer Brückenbauarbeiten ist für Anfang 2017 vorgesehen, beim Tunnel in Waggershausen soll’s im Sommer 2017 losgehen. Die eigentlichen Straßenbauarbeiten werden wohl erst im Frühjahr 2018 beginnen. Dann ist auch mit Behinderungen durch Baustellen-Lkw zu rechnen.

Auf die Nachfrage mehrerer Räte verdeutlichten die Deges-Mitarbeiter, dass ein Bauabschluss vor 2020 kaum zu erwarten sei. Bei den vielen Ausschreibungen gebe es Unwägbarkeiten, ebenso beim Wetter. Zudem betonte Brandenburger: „Hier geht es nicht um Schnelligkeit, hier geht es um Gründlichkeit.“ Trotzdem werde man versuchen „rauszuquetschen, was rauszuquetschen geht“.

Deges denkt über Infobüro nach

Großen Wert legen Deges und Stadt nach eigenem Bekunden auf Information und Transparenz. Man wolle regelmäßig informieren, für die heiße Bauphase ab 2017 vielleicht ein Informationsbüro einrichten.

Keine konkreten Aussagen machten die Deges-Leute zu den Baukosten, die der Bund zum größten Teil tragen wird. Die Stadt übernimmt die Kosten für die Verlängerung des Tunnels Waggershausen. Bisher angesetzt: rund 22,7 Millionen Euro. Nur so viel war Dirk Brandenburger zu entlocken: „Es wird eine Preisentwicklung geben.“