28.01.2015
(Aktualisiert 09:48 Uhr)
Christian Gerards
Ein klarer Erfolg für die Anwohner
Markdorf cg Die Entscheidung
des Regierungspräsidiums in Tübingen, ganztägig Tempo 30 in der Markdorfer Ortsdurchfahrt einzuführen ist genau richtig.
Die Lärmbelästigung für die Anwohner durch den Straßenverkehr ist an der Ravensburger
Straße einfach zu hoch. Das haben die Messungen im Zuge der Aufstellung eines
Lärmaktionsplans für die Stadt Markdorf deutlich ergeben. Am Ende des Tages
sollte für alle die Gesundheit der Menschen wichtiger sein als der Verdruss
darüber, dass man zukünftig bei der Durchfahrt von Markdorf vielleicht eine
Minute länger braucht. Das hat das RP nun nach
Vorschlag des Landratsamts Bodenseekreis auch deutlich gemacht.
Doch: Ohne den Anwohnerantrag von Heinrich Riede an
das Landratsamt, unterstützt von Juliane Nagy und dem BUND, hätte es diesen
Schritt möglicherweise gar nicht gegeben. Wir erinnern uns: Der Gemeinderat
beschloss im vergangenen Jahr mehrheitlich gegen die Überlegungen des
Freiburger Planungsbüros RappTrans, das den
Lärmaktionsplan für die Stadt ausgearbeitet hat, Tempo 30 in der Ortsdurchfahrt
nur zwischen 22 und 6 Uhr einzuführen.
Mit der Umsetzung von einem nächtlichen Tempo 30 in
der Ravensburger Straße durch das Landratsamt haben sich die Betroffenen nicht
einfach abfinden wollen. Sie haben mit ihrer Unterschriftenaktion und dem
Anwohnerantrag ein deutliches Signal in Richtung Gemeinderat gegeben, dass sie
damit nicht einverstanden sind.
Dass sie diesen Weg gegangen sind, hat den Anwohnern
nicht nur Sympathie eingebracht. Doch nun können sie bald die Früchte ihrer
Arbeit ernten. Ob sie allein hierdurch nachts besser schlafen können, bleibt
aber fraglich. Die Dezibelwerte durch den
Verkehrslärm bleiben hoch und nahe der Auslösewerte, die die Stadt zum Handeln
auffordern. Daher bleibt auch weiterhin der Hinweis: Eine echte Entlastung
bringt nur die Südumfahrung. Auch hier sollte es bald weitergehen.