11.09.2014 (Aktualisiert 19:07 Uhr)

Christian Gerards

Land soll das Hagnauer Verkehrsproblem angehen

Christian Gerards

Hagnau sz Es soll ein Vorstoß sein, die Umfahrung von Hagnau deutlich voranzutreiben: Für den grünen Landtagsabgeordneten Martin Hahn, den SPD-Betreuungsabgeordneten für den Bodenseekreis, Klaus Käppeler, den grünen Kreisvorsitzenden, Markus Böhlen, sowie den SPD-Kreisvorsitzenden Dieter Stauber wird es dafür allerhöchste Zeit. Das wurde auf einem Pressetermin am Donnerstagnachmittag im Winzerverein Hagnau deutlich.

Verkehrsminister Winfried Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) habe bereits signalisiert, den Vorstoß zu unterstützen und den Planungsbeginn im Regierungspräsidium Tübingen zu befürworten. „Das haben wir schon früher vom Verkehrsminister gefordert“, sagt Käppeler. Laut Stauber sei Hagnau die einzige Ortschaft am Bodensee, die noch durch eine Bundesstraße zerschnitten wird. Sollte das Nadelöhr in Hagnau nicht behoben werden, so böten alle übrigen Planungen und Umsetzungen für die B 31 am Bodensee keine echte Lösung für das Verkehrsproblem auf dieser Straße. „Der begrenzende Faktor ist, was Hagnau durchlässt“, sagte Käppeler.

Absprache mit Simon Blümcke

Nachdem die B 31neu Friedrichshafen/West die Finanzierungszusage und der Anschluss der B 31neu faktisch die Baufreigabe erhalten habe, müsse nun der Blick auf Hagnau gelegt werden. „Es ist jetzt angeraten, in diese Richtung zu drängen und eine Lösung für Hagnau anzugehen“, sagte Hahn, der den jetzigen Vorstoß auch mit Simon Blümcke besprochen habe. Hagnaus Bürgermeister habe im Kreistag bereits angeregt, eine Resolution zu verabschieden, dass die Planung für Hagnau endlich beginnen sollen.

Dass in der Region andere Straßen wie etwa die B 311 bei Unlingen oder die B 31 bei Ravensburg stärker Berücksichtigung gefunden hätten, würde an der fehlenden Planung für Hagnau liegen. Diese soll nun ergebnisoffen und in einem Mediationsverfahren eröffnet werden. „Es kann hinterher keiner sagen, dass er nicht gehört worden ist“, erklärte Käppeler den Vorteil dieses Verfahrens. Und Hahn ergänzte: „So entstehen möglichst wenig Fronten.“ Der grüne Landtagsabgeordnete zeigte sich davon überzeugt, dass ein Beteiligungsverfahren notwendig sei, „um die Wünsche der Kommunen zu einem Konsens zu bringen“.

Belastbare Aussage von Hermann

Stauber erinnerte daran, dass es ohne Planung keine Planfeststellung gebe und ohne Planfeststellung keinen Bau. Daher sei er froh über die belastbare Aussage von Hermann, dass das Regierungspräsidium damit beauftragt werde, mit der Planung zu beginnen. „Es kommt heute nicht auf die Variante an, ob Tunnel oder Trasse“, sagte er.

Für Käppeler könne der Tunnel vielleicht die angenehmste Lösung sein, aber ob er schnell komme, wage er zu bezweifeln. Auch für Stauber sei es wichtig, dass am Ende des Planungsprozesses „eine Lösung mit breiter Akzeptanz gefunden wird, damit der ganzen Region genüge getan wird“.