Mediationsteam soll Streit um Klufterner Trasse klären

Für fast 190 000 Euro soll ein Mediationsteam vermitteln – Runder Tisch benennt vorher Workshop-Teilnehmer

Der Landkreis setzt ein klares Zeichen in Sachen Ortsumfahrung Kluftern. Einstimmig hat der Kreistag am Dienstag die Vergabe eines Mediationsverfahrens beschlossen. So wolle man in der Bevölkerung breite Akzeptanz für eine künftige Straßenbaulösung finden. Das Verfahren ist mit knapp 190 000 Euro recht kostspielig, der Tagessatz der Mediatoren (1200 Euro) und Assistenten (400 Euro) recht happig.

Die Fronten zwischen Bauträgern und Bürgerinitiative Pro Kluftern über den Trassenverlauf (die SZ berichtete) sind verhärtet. Nachdem vor einem Jahr schon einmal ein Mediationsversuch scheiterte, nimmt der Kreis einen zweiten Anlauf. Bei zwei Gegenstimmen hat man die Vergabe eines rund zwölfmonatigen Verfahrens an das Mediationsteam Hütter & Partner vergeben.

Tags zuvor, am Montag, meldete sich Pro Kluftern per E-Mail bei Landrat Lothar Wölfe. In dem Schreiben des Vorsitzenden Walter Zacke, das Wölfle in der Sitzung vorlas, war von „Fassungslosigkeit“ ob der Namen der Experten und von „eklatanten Verfahrensfehlern“ zu lesen. Doch Wölfle konterte: „Wer an der Mediation teilnimmt, steht noch gar nicht fest.“ Schließlich müssen die Besetzung und die Vorgehensweise erst noch geklärt werden.

Fraktionsübergreifend war man sich im Kreistag einig: Man müsse in das Verfahren völlig ergebnisoffen hineingehen, das Resultat auch verbindlich akzeptieren. Mit einer „fairen Lösung“ (Josef Büchelmeier/SPD) könne man sich eventuell „kostspielige Gerichtsverfahren“ (Simon Blümcke/FW) ersparen, dann könne ein „gutes Ergebnis rauskommen“ (Helmut Faden/Grüne). Hans-Peter Wetzel (FDP) kritisierte, die Mediation diene nur der Streitvermeidung, räumte aber ein, sie sei „ein gutes Zeichen an die Gegner“.