Die Angst vor mehr
Verkehr in Ittendorf bleibt groß
Die Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf
lehnt nach wie vor die Südumfahrung ab
Von Brigitte Walters
MARKDORF An ihrer Ablehnung
der Südumfahrung ändert sich nichts, das hat der Vorstand der
Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf
bekräftigt. In der Mitgliederversammlung am Mittwoch wurde mit Carsten Hatger ein neuer Schriftführer gewählt, Karl-Heinz Kreidler
kandidierte nicht mehr für diesen Posten. Die anderen Vorstandsmitglieder
wurden in ihren Ämtern einstimmig bestätigt.
Der
Planfeststellungsbeschluss für die Markdorfer
Südumfahrung ist jetzt gültig, allerdings gibt es eine Klage eines Klufterner Landwirts gegen die Straßenplanung (wir
berichteten). Vorsitzender Fritz Käser bat die Mitglieder diesen finanziell zu
unterstützen, da rund 20 000 Euro für Rechtsanwalts- und Gerichtskosten
anfallen. Gegen die Planfeststellung könne die Interessengemeinschaft aus Ittendorf nicht klagen, da sie kein betroffener
Grundstückseigentümer sei, erklärte Käser.
Nicht nachvollziehbar
für ihn: Für die Gemeinde Stetten wird in der Planung eine Temporeduzierung auf
40 Kilometer in der Stunde genannt, für Ittendorf
gebe es keine Beschränkung. Die Interessengemeinschaft gehe davon aus, dass die
im Entwurf des Lärmaktionsplanes für Ittendorf
festgehaltenen Maßnahmen, wie Tempo 30, zur Lärmreduzierung auch tatsächlich
umgesetzt werden.
Die befürchtete
deutliche Zunahme des Verkehrs in Ittendorf werde von
einer Studie von Modus Consult bestätigt. Darin werde
anhand der Zahlen von 2010 die Belastung für das Jahr 2025 errechnet,
berichtete Käser. Sollte bis dahin die Südumfahrung nicht gebaut sein, werden
für die B 33 in Ittendorf 14 600 Fahrzeuge
prognostiziert, derzeit sind es knapp 13 000.
Im zweiten Fall wird
davon ausgegangen, das die Umfahrungen Friedrichshafen, Markdorf und Bermatingen gebaut sind, dann werde es in Ittendorf 18 500 Fahrzeuge täglich geben. „Das wäre der Gau
für Ittendorf, den gilt es zu vermeiden. Deshalb sind
wir gegen die Südumfahrung“, fasste Käser das Ergebnis der Studie zusammen.
Seit rund 15 Jahren sei
den Straßenplaner bekannt, dass die Südumfahrung mehr Verkehr für Ittendorf bringe, bisher haben sie keine Vorschläge
gemacht, dieses zu ändern, schob Bernhard Grafmüller hinterher. Zudem biete
sich die B 33 und die Südumfahrung als Ausweichstrecke Richtung Friedrichshafen
an, um die Tempobegrenzung auf der B 31 in Hagnau zu
umfahren. Die Strecke sei nur 600 Meter länger. Dadurch werde das Fahrzeugaufkommen
noch weiter zu nehmen.
Die Wahlen ergaben
folgendes Ergebnis zum Vorstand: Erster Vorsitzender Fritz Käser, Zweiter
Vorsitzender Bernd Engesser, Kassierer Bernhard
Grafmüller, Schriftführer Carsten Hatger. Als Beiräte
wurden gewählt: Jörg Bailer, Martin Manz, Alexander
Ritzer, Karin Scherzinger und Karl-Heinz Kreidler.
(Erschienen: 27.03.2014
12:45)