Sorgen um den Verkehr halten sich in Grenzen

In Kluftern kommt Tempo 30 gut an – Eine kleine Bilanz der geänderten Verkehrssituation

Von Ralf Schäfer

Kluftern Zwischen Bürgerhaus und Scharfem Eck in Kluftern hat sich einiges getan. Der Kreisverkehr sorgt für reibungslosen Abfluss des Verkehrs, die Gehwege sind breiter geworden, die Fußgängerampel zwischen Rathaus und Grundschule ist versetzt worden und nun für die Kinder übersichtlicher. Und die Autofahrer, die hier fahren, halten sich weitgehend an das Gebot, auf diesem Stück nur 30 Stundenkilometer zu fahren. Ob weitere Tempo-30-Strecken eingerichtet werden, entscheidet sich in der zweiten Stufe des Lärmaktionsplanes.

Selbst die Bürgervereinigung ProKluftern hat festgestellt, dass die ursprünglichen Befürchtungen nicht eingetreten seien, dass der Lkw-Verkehr den Ort nicht sonderlich belaste, weil die meisten Fahrzeuge, die vom Materialwirtschaftszentrum der Tognum AG wegfahren, sich Richtung Immenstaad und B 31 orientieren. „Man muss aber dazu sagen, dass das MWZ auch nicht die volle Kapazität erreicht hat, es kann also noch mehr werden“, sagt Walter Zacke von ProKluftern.

Mehr Sicherheit für Fußgänger

Für Ortsvorsteher Michael Nachbaur sind die Verkehrsregelung und die Umbauten wunderbare Mittel, den Verkehr ruhiger und weniger gefährlich für Fußgänger durch den Ort zu führen. Die Kreisel-Baumaßnahmen am Scharfen Eck hätten ebenso wie die Versetzung der Fußgängerampel am Rathaus zu breiteren Gehwegen geführt, über die auch Kinderwagen einfacher geschoben werden könnten. Die versetzte Fußgängerampel biete in erster Linie für die Schulkinder mehr Sicherheit, wenn sie die Straße überqueren müssten.

Der Kreisel hat ferner den – vor allem für die Anlieger – positiven Effekt, dass es kaum noch Staubildung auf der Immenstaader Straße gibt. Der Verkehr fließt mitunter zwar langsam, aber er fließt. Zu den Baumaßnahmen kommt die Reduzierung der Geschwindigkeit auf Tempo 30 vom Scharfen eck bis zur Ortsausfahrt in Richtung Markdorf. Regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen ergäben zwar, dass immer noch zu schnell gefahren werde, die große Menge aber hält sich daran und sorgt damit dafür, dass der Durchgangsverkehr nicht nur 50 Prozent leiser fließt, sondern auch für Radfahrer und Fußgänger sicherer abgewickelt werden könne.

Bei den Kontrollen hat sich ergeben, dass die Fahrzeuge, die in den Ort einfahren in der Regel langsamer fahren, als die, die den Ort verlassen. Ortsvorsteher Michael Nachbaur sieht nur Vorteile in der neuen Verkehrssituation. „Viele Einwohner Klufterns sehen das genauso. Auch die Bürger, die in Richtung Efrizweiler oder Immenstaad wohnen, wollen jetzt eine Temporeduzierung auf 30 Stundenkilometer“, sagt Nachbaur. Dem stünden aber verkehrsrechtliche Gründe entgegen.

Schraitle zündet bald Stufe zwei

Tempo 30 darf nur aus Verkehrssicherheitsgründen oder als Schutz vor Lärm und Abgasen auf Landstraßen eingerichtet werden. Die Schule in Kluftern liefert damit die Begründung. Gleichzeitig sagt Hans-Jörg Schraitle, Leiter des Amtes für Bürgerservice, Sicherheit und Umwelt, dass Ende des Jahres die zweite Stufe des Lärmaktionsplanes in Angriff genommen werde. Dann werden alle Straßen mit mehr als 8200 Fahrzeugen auf Lärmbelästigung untersucht und bei Überschreitung der Lärmgrenze mit einem Tempo 30 belegt. Insofern könnte sich noch etwas tun in Kluftern.

(Erschienen: 17.06.2013 12:45)