Weil die
Bindemittelschicht noch relativ dick ist, wird Tempo 70 auf der B 31 bei
Immenstaad auch weiterhin gelten. (Foto: Kai Lohwasser)
Zur Erinnerung: Im Sommer
wurde die B 31 in Höhe Immenstaad vier Wochen lang für 1,2 Millionen Euro
saniert und mit einem neuen Belag versehen. Der Bereich war damals voll
gesperrt. Ab 11. Juli durfte der Verkehr wieder rollen, allerdings nur langsam.
Mit 40 Stundenkilometer musste dort schleichen, wer Richtung Friedrichshafen
oder Überlingen fahren wollte. Nach mehreren Untersuchungen des Straßenbelags
wurde die Strecke am 17. August für immerhin 70 Sachen freigegeben. Seitdem
gilt diese Geschwindigkeitsbegrenzung dort.
Schuld an alldem ist OPA.
„Der offenporige Asphalt ist ja gewählt worden für die Anwohner, weil der
weniger Lärm verursacht. Dabei muss grundsätzlich eine höhere
Bindemittelschicht als normal aufgetragen werden.“ Allerdings fahre die „sich
langsamer ab“, als eine normalerweise verwendete Bindemittelschicht. Wie aus
dem Präsidium zu hören ist, sei man mit dieser Art Straßenbelag in einer
„Experimentierphase“. Weil OPA teurer ist als übliche Beläge, wird er kaum
eingesetzt. Deshalb könne weniger auf Erfahrungswerte zurückgegriffen werden.
Erschwerend kommt laut Knörr hinzu, dass sich die
Schicht in den regenreichen Monaten in der kühlen Jahreszeit weniger gut
abträgt, als im Sommer.
Erst vor ein paar Wochen
sei eine neue Probe des Straßenbelags genommen worden, mit dem Ergebnis, dass
die Straße nach wie vor nicht in einem Zustand sei, in dem „man verantworten
könnte, wieder auf Tempo 100 zu gehen“, sagt der Pressesprecher des
Regierungspräsidiums. Gerade bei höheren Geschwindigkeiten mangele es noch an
der gebotenen Griffigkeit. „Zum Schutz der Verkehrsteilnehmer“ will das
Regierungspräsidium als zuständige Baubehörde die Geschwindigkeit im Winter,
wenn die Straße ohnehin „nicht so griffig ist und um Gefahren zu vermeiden“ bei
70 km/h beibehalten. Schließlich wolle man nicht verantworten, dass
beispielsweise ein Motorradfahrer bei Tempo 100 die Haftung in einer Kurve in
diesem Bereich der B 31 verliert und verunglückt. Deshalb bleibe es bei dieser
Begrenzung. Wie lange? Das weiß Knörr nicht. Aber: Es
könne sich durchaus noch bis März hinziehen.
In den Lärmaktionsplan der
Gemeinde Immenstaad dürfte diese Nachricht gut passen, denn die Ortsumfahrung
wurde im Sommer als einer von sechs Lärmschwerpunkten in und um Immenstaad
ausgemacht. Auf der Bürgerversammlung im Juli wurde deshalb auch über eine
dauerhafte Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Kilometer pro Stunde nachgedacht.
Immenstaads Bürgermeister Jürgen Beisswenger wollte
sich allerdings gestern auf Anfrage der SZ nicht zum Thema äußern.
(Erschienen: 14.11.2012
07:00)