Pro Klufern appeliert an die Herren Kreisräte

Um den Bau der bahnparallelen Trasse der L 207 zur Entlastung der Ortsdurchfahrt Kluftern macht sich die Bürgerinitiative Pro Kluftern weiterhin Sorgen. Wie Vorstandsmitglied Adalbert Kühnle in einem offenen Brief schreibt, ignoriere die Mehrheit des Kreistags systematisch die im Generalverkehrsplan Baden-Württemberg erhobenen Vorgaben zur Vorgehensweise für Planung Bau und Unterhalt der Verkehrswege.

Dort stehe unter anderem: „Der Schutz der Natur wird weiterhin bei Planung, Bau und Betrieb der Straßen eine wichtige Rolle spielen. Im Vordergrund aller Aktivitäten zum Schutz von Flora und Fauna steht dabei die Erhaltung der biologischen Vielfalt im Land. Der Straßenbau im Land wird auch in der Zukunft konsequent nach dem Grundsatz Ausbau vor Neubau erfolgen. Neue Trassen sollen, wo immer dies möglich ist, mit bereits bestehenden Verkehrswegen gebündelt werden, damit die Flächeninanspruchnahme und -zerschneidung auf ein unvermeidbares Maß reduziert werden kann.“

In der „sehr emotional geführten Debatte im Kreistag vom 10. Oktober“ habe die CDU Fraktion, vertreten durch Dieter Hornung deutlich gemacht, dass die Planungsarbeiten auf der Basis der bestehenden Gemeinderats- und Kreistagsbeschlüsse so schnell als möglich wieder aufgenommen werden sollen und zwar ehe ein Mediationsverfahren eingeleitet wird. Hornung habe ebenfalls deutlich gemacht, dass ein Mediationsverfahren nicht ergebnisoffen laufen dürfe. Dies stehe den oben genannten Forderungen des Generalverkehrsplans Baden-Württemberg 2010 entgegen.

Nachdem der bedarfsgerechte Ausbau der Verkehrswege im Bodenseeraum „sehr wohl notwendig ist“, setze sich die Bürgerinitiative Pro Kluftern stets dafür ein, die Verkehrssituation für unsere Bürger zu verbessern, jedoch unter Berücksichtigung folgender zwingender Forderungen: 1. Ausbau vor Neubau. 2. Schutz der Bürger vor Lärm so gut wie möglich. 3. Schutz der Natur so weit wie möglich. 4. So kostengünstig für den Steuerzahler wie möglich. Alle vier Punkte würden gemäß dem Kreistagswillen nicht erfüllt.

Kühnle fordert die „Herren Kreisräte“ auf, ihre verantwortungsvolle Aufgabe wahrzunehmen, sich die Planungsunterlagen in allen Varianten erneut genau vorzunehmen und unter Berücksichtigung der Vorgaben von Bund und Land die vordringlichsten Aufgaben anzugehen, statt sich auf teure, Mensch und Natur belastende Straßenneubauplanungen zu versteifen, die auf überholten Voraussetzungen basierten.

(Erschienen: 08.11.2012 20:25)